Sehr oft kommen Patienten in meine Praxis und berichten mir: " Mein Hausarzt hat Blut abgenommen. Alles in Ordnung, hat er gesagt. Aber Frau Lartey, mir geht es irgendwie schlecht. Kann das sein?" Dann frage ich direkt nach einer Kopie des Befundes. Genauer hingeschaut, wurden oft nur einzelne Blutwerte abgenommen. Das lässt alles gut erscheinen, doch wenn ich nicht alle notwendigen Blutwerte untersuche, erhalte ich auch nur ein unvollständiges Bild vom Gesundheitszustand des Patienten. Dies ist leider sehr oft der Fall.
TERMIN für einen Blut-Check vereinbaren:
Hier kommen nun die Blutwerte, welche in Zusammenhang mit einem Eisenmangel von Bedeutung sind.
EISEN-Mangel - kleines Blutbild
Im sogenannten "kleinen Blutbild" werden die einzelnen Blutzellen gezählt und angeschaut. Dies betrifft die weißen Blutzellen - die Leukozyten, die roten Blutzellen - die Erythrozyten (die sind übrigens von Bedeutung beim EISEN-Mangel) und die Blutplättchen - die Thrombozyten.
Die Hämoglobin-Konzentration Hb, der Hämatokrit-Wert Hk und die Anzahl der roten Blutkörperchen sind die klassischen Kriterien zur Diagnose einer Blutarmut, fachsprachlich Anämie.
EISEN-Mangel und die Erythrozyten
Wenn die Anzahl der roten Blutzellen vermindert ist, sprechen wir von einer ANÄMIE - das ist der Fachbegriff für Blutarmut. Die kann wiederum unterschiedliche Ursachen haben, weshalb dort genau hingeschaut werden sollte. Es kann sein, dass dem Körper EISEN fehlt. Hier sprechen wir dann von einer EISEN-Mangel-Anämie, welche ganz unterschiedliche Ursachen haben kann. Mehr dazu ... hier ...
EISEN-Mangel und der Hämatokrit
Der Hämatokrit-Wert gibt an welchen prozentualen Anteil die roten Blutzellen im Gesamtblut einnehmen.
Zum Verständnis: Blut ist eine Mischung aus festen Bestandteilen (den Blutzellen) wie oben schon erwähnt und dem flüssigen Blut-Plasma. Die Blutzellen und das Plasma sollten in einem bestimmten Verhältnis vorliegen, dann ist alles in Ordnung.
Zu wenige Blutzellen (wenn ich ich hier Blutzellen sage, meine ich vorrangig die Erythrorzyten, weil diese mit 99% mengenmäßig den größten Teil der Blutzellen ausmachen) schwimmend in viel Plasma: der Hämatokrit ist erniedrigt
Zu viele Blutzellen in verhältnismäßig wenig Plasma: Hämatokrit ist erhöht. Das kann unter anderem vorkommen, wenn Du zu wenig trinkst, entwässernde Medikamente nimmst oder Raucher bist.
EISEN-Mangel und Hämoglobin
Mit Hämoglobin werden alle Formen des roten Blutfarbstoffs bezeichnet. Hämoglobin ist ein eisenhaltiger Proteinkomplex. Eine Häm-Einheit enthält ein Globin-Molekül und 4 Eisenatome, an welchen der Sauerstoff zum Transport andockt.
Ist Dein Hämoglobin erniedrigt, zeigt dies, dass Du zu wenig EISEN in Blut hast. Ist Dein Hämoglobin erhöht, sprechen wir von einer EISEN-Überladung des Blutes.
EISEN-Mangel und MCV
MCV - das mittlere corpuskuläre Volumen ist genau wie MCH (mittleres corpuskuläres Hämoglobin = durchschnittlicher Hämoglobingehalt des Erythorzyten) und MCHC (mittlere korpuskuläre Hämoglobin-Konzentration = Anteil des Hämoglobin an der Gesamtmasse des Erythrozyten) ein rechnerischer Parameter, der aus den gemessenen Blutwerten errechnet wird.
MCV beschreibt das Volumen - die Ausdehnung - des roten Blutkörperchen. Meint: Wie schaut das rote Blutkörperchen aus?
Ist das rote Blutkörperchen eher zu dick - mit zu viel Hämoglobin bei B-Vitamin-Mangel? Oder ist das rote Blutkörperchen eher zu dünn bei wenig Hämoglobin bei zumeist EISEN-Mangel? Tricky wird es, wenn der Patient sowohl einen EISEN-Mangel als auch einen B-Vitamin-Mangel hat. Dann scheinen die Erythrozyten normal, doch der Patient hat die Symptome vom EISEN- und vom B-Vitamin-Mangel. Und dann komme ich ins Spiel: Es ist dann meine therapeutische Aufgabe gemeinsam mit Dir herauszufinden, was da los ist.
So weit, so gut. Das waren bis hierher Hinweise, ob ein EISEN-Mangel vorliegen kann oder nicht. Jetzt schauen wir uns gezielt die Parameter an, welche einen EISEN-Mangel beweisen.
EISEN im Vollblut
Hier wird der momentane Eisengehalt Deines Blutes bestimmt. Dieser Eisenwert ist nicht konstant sondern unterliegt einem zirkadianen (wiederkehrenden) Rhythmus. Minimum ist nachts gegen 4.00 Uhr. Maximum zwischen 12.00 und 16.00 Uhr.
Dieser Wert ist unter anderem auch abhängig davon, was Du gestern gegessen hast. Hast Du eine Fleischmahlzeit auf dem Teller gehabt, wird dieser Wert anders ausfallen, als wenn Du vegetarisch gegessen hast. Es ist halt eine Momentaufnahme.
Zur tiefergehenden Diagnostik eignet sich der Ferritin-Wert wesentlich besser.
EISEN- Ferritin bestimmen lassen!
Ferritin ( von Ferrum - EISEN) ist der sogenannte EISEN-Speicher-Wert. Manche sagen auch "Depot-EISEN" dazu. In Form von Ferritin speichert Dein Körper das lebensnotwendige Spurenelement EISEN. Dies steht dann auf Abruf, bei erhöhtem Bedarf, sofort zur Verfügung.
Ist Dein Ferritin-Wert erniedrigt, ist das bereits ein Frühmarker für eine schlechte EISEN-Versorgung, noch lange bevor Du die ersten Symptome hast. Bereits Ferritin-Spiegel kleiner 30 ng/ml deuten auf einen Mangel an EISEN-Reserve hin. Bei bestimmten Erkrankungen wie zum Beispiel Haarausfall sind sogar noch höhere Ferritinwerte (70-80 ng/ml) angeraten
(HINWEIS: Die Labore legen zum Teil sehr unterschiedliche Werte zugrunde, weswegen ich mich hier darauf beschränke, dies anzureißen. Bitte entsprechend die Referenzwerte des Labors anschauen um festzustellen, wo Du stehst. Gerne berate ich Dich hierzu.)
EISEN - Ferritin - Transferrin
EISEN im Blut - EISEN im Speicher: Wie genau kommt nun das EISEN von A nach B? Dafür gibt es in Deinem Blut einen EISEN-Transporter - das Transferrin. Transferrin transportiert das EISEN in Deinem Körper immer genau dorthin, wo es benötigt wird. Nimmst Du mit der Nahrung EISEN auf und Dein Körper benötigt die aufgenommene Menge nicht sofort, dann schafft das Transferrin das überschüssige EISEN ins Depot - es wird Speicher-EISEN. Wenn Du EISEN verlierst, wie zum Beispiel bei Deiner Menstruationsblutung, dann transportiert das Transferrin EISEN aus dem Speicher zurück ins Blut, damit dort wieder genügend EISEN zur Verfügung steht. So stellt Dein Körper sicher, dass immer genügend EISEN da ist, und auf der anderen Seite nie zu viel EISEN im Blut herumschwimmt, da dies ja das Blut dickflüssiger macht.
Clevere Sache! Jetzt ist es auch interessant, im Blut zu schauen, ob Du über genügend EISEN-Transporter verfügst. Wenig EISEN-Transporter - schlechter oder langsamer Transport des körperinternen EISENs von A nach B.
EISEN - Ferritin - Transferrinsättigung
Ein weiterer Faktor, den Du überprüfen lassen solltest, ist die Transferrinsättigung. Das bedeutet soviel wie: Transferrin ist das Taxi für den EISEN-Transport. Die Transferrinsättigung sagt Dir, wie viele EISEN-Passagiere im Taxi sitzen.
Bei EISEN-Mangel versucht Dein Körper, möglichst mit vielen Taxis viel EISEN zu transportieren. Werte-technisch sieht das so aus: Dein Transferrin-Spiegel ist erhöht, aber die Transferrinsättigung ist niedrig.
EISEN-Werte: Faktoren, die eine Rolle spielen
Es gibt einige Faktoren, die diese obengenannten Werte beeinflussen. Das habe ich als Therapeutin für Dich mit auf dem Schirm. Folgende Faktoren können einen Einfluss haben und sollten bei Abweichungen im Blutbild überprüft werden:
- chronische Entzündungen
- Darmerkrankungen
- Immunschwäche und wiederkehrende Infekte
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Leber-Erkrankungen
- andere Erkrankungen
Hier ein Beispiel: Bei hohen Entzündungswerten können die Ferritin-Werte ebenfalls erhöht sein, ohne das dies den tatsächlichen Ferritinstatus darstellt. Hier gilt es genau hinzuschauen. Gerne unterstütze ich Dich dabei, herauszufinden, ob EISEN-Mangel bei Dir ein Thema ist.
Wenn Dich das Thema EISEN interessiert:
- Eisen - Universelles Spurenelement, Energie-Aktivator, "Jungbrunnen" und Mitochondrien-Helfer ... mehr