Stichworte: Mitochondrien, Energie, Erschöpfung, Diagnostik, BHI
Inhalt:
1. BHI - BioEnergetischerGesundheitsindex - Mitochondriengesundheit messen
2. BHI - Was bedeuten die einzelnen Messwerte?
a) Basalatmung
b) Nichtmitochondriale Atmung
c) Maximale Atmung
d) Reservekapazität
e) ATP-Produktion
f) Protonenleck
g) PGC1Alpha, Rhodanase, Nrf2
3. Der BHI von biovis - alte & neue Version
4. Mitochondrien in der Epigenetik

Mitochondriengesundheit mit dem BHI messen
Der Bioenergetische Gesundheitsindex - engl. Bioenergetic Health Index (BHI) ist ein spezialisiertes Laborprofil, das tiefere Einblicke in die Funktion Deiner Mitochondrien liefert. Besonders bei chronischen Beschwerden oder komplexen Krankheitsbildern, bei denen eine mitochondriale Fehlfunktion vermutet wird, kann der BHI eine wertvolle diagnostische Ergänzung sein – um im Anschluss gezielter behandeln zu können.
BHI - Mitochondrien messen & behandeln
Der BHI bestand (zum Zeitpunkt der ursprünglichen Erstellung des Blog-Artikels) aus sechs Parametern, die für eine grundlegende Mitochondrien-Beurteilung als wichtig erachtet wurden. Je nach Zustand der Mitochondrien kann es zu Abweichungen in einem oder mehrerer Parameter kommen. Beim ursprünglichen BHI schauen wir uns an,
- wie der Ruhemodus der Zelle aussieht,
- was passiert, wenn wir das System provozieren und maximale Leistung abrufen,
- wie effizient die Energieproduktion ist,
- wieviel Reserven vorhanden sind
- wie sehr die Zelle nicht-mitochondrial "atmet"
- ob ein Protonenleck vorliegt und wie groß es ist
Heute - in 2025 - hat sich diese Untersuchung etwas weiterentwickelt und sieht ein wenig anders aus. (Bei Kontrollmessungen ist dir das wahrscheinlich am Layout des Laborbefundes aufgefallen.) Ich beschreibe hier zuerst den ursprünglichen BHI und gehe im Anschluss auf die Erweiterungen ein, die es über die Jahre gab.
Doch Stück für Stück. Ich möchte Dich auf diese spannende Reise mitnehmen, damit Du auch nachvollziehen kannst, wie komplex sich mitochondriale Dysfunktionen darstellen können und warum eine adäquate Behandlung dieser Dysfunktion seine Zeit dauert. Es ist mir wichtig, dass Du verstehst, warum ich Dir vielleicht zu diesem Test rate und was er im Speziellen für Dich bedeutet. (Ich werde einige andere Artikel entsprechend verlinken, damit Du Dir ein gutes Gesamtbild verschaffen kannst.)

In 2022 war der BHI so ein wenig ein Exot. 2 Labore, mit denen ich zusammenarbeitete, boten diesen Test an. Zum einen das Labor biovis in Limburg. Hier wurden (und werden heute immer noch) die BHI-Messungen an Lymphozyten und Monozyten (Arten der weißen Blutzellen) des Blutes vorgenommen. (Nachteil: Wenn der Körper an chronischen Infekten oder an einer silent inflammation leidet, dann verändert ein Switch unter Umständen die Regulationsreaktion des Körpers. Deshalb ist es wichtig, unbedingt das Gesamtbild im Auge zu behalten.)
Das Labor IMM in Magdeburg unter Frau Prof. Dr. König hat den BHI ursprünglich entwickelt und bietet diese Untersuchung auch weiterhin an. Hier kann der BHI auch mit Thrombozyten (Blutplättchen) gemacht werden. Diese sind langlebiger und sollen eher eine Aussage zur Funktion der Mitochondrien in Nervengewebe erlauben. (Diesen Ansatz präferiere ich bei neurodegenerativen Erkrankungen).
Heute in 2025 bieten auch noch andere Labore die BHI-Untersuchung an. Hier wäre das Labor Ganzimmun in Mainz zu nennen oder auch das IGL-Labor in Wittbeck.
Wichtig zu wissen: Diese Blutuntersuchungen haben zwar ähnliche/dieselben Parameter, sind aber untereinander schlecht vergleichbar. Wieso? Jedes der Labore richtet die Testung ein wenig anders aus. Deshalb - ein Vergleich der einzelnen Testung ist ungünstig.
Der BHI und die Mitochondrien-Funktion
Du siehst hier einmal 2 BHI-Messungen grafisch nebeneinander
dargestellt. Unschwer zu erkennen - es gibt einige Unterschiede. Diese möchte ich kurz im Anschluss erläutern, damit du verstehst, wie sich welche Messparameter auf Dich und deinen Energiehaushalt auswirken.

Messwerte allein sind für dich erstmal wenig greifbar. Doch wenn du verstehst, wie die einzelnen Parameter einander bedingen und was das jeweilige Verhältnis der Parameter zueinander bedeutet wird dir klar werden, warum der BHI ein so mächtiges Diagnostik-Tool ist.
Dieser erste BHI ist der BioenergetischeGesundheitsIndex einer Person mit funktionierenden Mitochondrien. Neben der Grundatmung-Basalatmung - produzieren die Mitochondrien hier ausgiebig ATP. Das Protonenleck ist gering. Zwischen dem Aufrechterhalten der Grundfunktionen und der maximalen Atmung (Energieproduktion) liegt eine große Reservekapazität. Das ist die Energie, die im Notfall noch on topp mobilisiert werden kann.

Im 2. Bild siehst Du den BHI bei einer Person mit Mitochondrien-Störung. Neben der Basalatmung - die zum Überleben notwendig ist - produzieren die Mitochondrien hier wenig ATP. Und das zumeist über die sehr ungesunde nichtmitochondriale Energieproduktion (Gärung). Das Protonenleck ist groß, es entstehen viele freie Radikale, die die Mitochondrien weiter schädigen. Es ist wenig Reservekapazität vorhanden. Im Notfall geht da nicht mehr viel.

Was genau die einzelnen Parameter bedeuten, erkläre ich Dir nun. Falls Du direkt einen Termin vereinbaren möchtest, geht das hier:
Mitochondrien - BHI - Basalatmung
Die Basalatmung stellt den normalen Ruhezustand der Zelle dar. Hier wird gemessen, wie viel Energie eine Zelle benötigt, um alle wichtigen Zellfunktionen grundsätzlich aufrecht zu erhalten. Ohne Stress, ohne besondere Beanspruchung, ohne Entzündung, ohne Infektion, ohne Medikamente - einfach der normale Ruhemodus.

Der Wert der Basalatmung kann sich negativ verändern, wenn die Zelle vermehrt auf Glykolyse/Gärung umschaltet. Doch das pasiert relativ spät im Krankheitsprozess.
Mitochondrien - BHI - Nicht-Mitochondriale Atmung
Was ist nicht-mitochondriale Atmung? Das sind oxidative Prozesse, die nicht der Energiegewinnung dienen. Das sind Prozesse, die jede Menge freier Radikale produzieren.

Die nicht-mitochondriale Atmung ist zu einem geringen Teil auch in der gesunden Zelle vorhanden. Denn sie liefert uns die Start-Elektronen für unsere Atmungskette. Doch bitte - nur zu einem geringen Teil!
Funktionieren die Mitochondrien nicht mehr richtig, dann ist die Glykolyse mit Gärung die bevorzugte Art der Zelle, Energie zu gewinnen; nur leider mit sehr sehr geringer Energieausbeute und sehr sehr vielen Abfallprodukten. Viele zusätzliche freie Radikale! Und langfristig schädigt dies dann die ohne hin schon schwachen Mitochondrien noch mehr. Und langfristig ist das die Art der Energeigewinnung, die den Körper in die Stoffwechselentgleisung treibt.

Ein Teufelskreis! Ist die nicht-mitochondriale Atmung im BHI erhöht, wäre es auf jeden Fall wichtig, die Belastung mit freien Radikalen (ROS - Sauerstoff-Radikale oder NOS - Nitrostress zu überprüfen und zu behandeln).
Was finden wir mit diesem Parameter noch heraus? Wir schauen, wie es der Zelle wirklich geht. Wieviel der Energiegewinnung in der Zelle läuft auf normalem Weg (über die Atmungskette ) und wieviel nicht, sondern im Hilfsmodus. Je geringer die nicht-mitochondriale Atmung, desto besser.
Mitochondrien - BHI - Maximale Atmung
Als nächstes schauen wir uns im BHI an, was in den Mitochondrien passiert, wenn wir sie von der Atmungskette abkoppeln.

Du kannst Dir das so vorstellen: Du sitzt im Auto - startest - trittst die Kupplung durch - legst keinen Gang ein - und - gibst Vollgas. Richtig - Vollgas ohne abrufen der Leistung. Macht viel Geräusch, aber keine Bewegung, und schon gar keine schnelle Bewegung. Und genau so ist das auch in der Zelle. Wenn wir uns die maximale Atmung anschauen finden wir heraus, was Deine Zelle maximal leisten "könnte". Je größer die Maximale Atmung, desto besser.
Das, was uns therapeutisch hier interessiert, ist: Was genau ist da los mit der Maximalen Atmung?
- Hat die Zelle einfach zu wenig Mitochondrien?
- Hat die Zelle Mitochondrien, aber diese sind geschädigt?
- Kommt zu wenig Sauerstoff in der Zelle an?
- Sind die Mitochondrien blockiert? (Stichwort: Schwermetalle, Medikamente,...)
Mitochondrien - BHI - Reservekapazität
Die Reserve-Atmung ist die Differenz aus maximaler Atmung und Basaler Atmung. Dieser Wert gibt uns an, wie viel die Zelle "theoretisch" noch zusätzlich zum Ruhemodus leisten kann.

Die Reserve-Atmung zeigt uns, ob und in wie weit die Mitochondrien noch die Fähigkeit besitzen, weiteren Sauerstoff für die ATP-Produktion zu verarbeiten. Sprich: Kann die Versorgung gewährleistet werden und eine Energie-Unterversorgung im Notfall vermieden werden. Je größer die Reservekapazität, desto besser.
Das, was uns therapeutisch hier interessiert ist: Was genau vermindert die Reservefunktion? Und das ist richtig Detektiv-Arbeit.
- Liegt es (und das ist relativ leicht zu beheben) an irgendwelchen Mangelzuständen?
- Steht ausreichend Acetyl CoA zur Verfügung?
- Ist der Citrat-Zyklus blockiert? Wenn ja, an welcher Stelle?
- Liegt eine Belastung mit Radikalen vor?
- Liegen ausreichend Elektronen vor?
- Ist die Atmungskette an irgendeiner Stelle behindert? (Komplex 1-5)
- Ist die Zelle im Gärungs-Modus?
Mitochondrien - BHI - ATP-Produktion
Die mitochondriale ATP-Produktion wird in diesem Test anhand des Abfalls der Sauerstoffverbrauchsrate bestimmt. Es geht darum, herauszufinden, ob die Zelle in der Lage ist, ihre Energiebedürfnisse zu befriedigen. Cave: Hier der Unterschied zur simplen Messung des Parameters ATP. Denn da können wir nicht differenzieren, stammt das ATP aus den Mitochondrien oder ATP aus der Gärung. Doch genau das ist therapeutisch sehr relevant.

ATP-Produktion: Das heißt, wir schauen: Wo ist die Leistungs-Untergrenze? Der Wert ist immer eine Mischung aus ATP bereitgestellt über aerob und bereitgestellt über anaerob. Gibt es da ein Defizit, gilt es herauszufinden, wo genau: Anaerob oder aerob. ATP-Produktion: Je größer, desto besser.
Mitochondrien - BHI - Protonenleck
Jetzt kommen wir zu einem sehr kritischen Parameter, dem Protonenleck. Ein Großteil der Alpha-Genetik-Kunden haben genau hier ein riesiges Defizit. Das, was direkt folgt ist die Frage: "Wo kommt das her? Ich lebe doch so gesund!" Hier gilt es, sich ein Stückweit von verschiedenen Seiten anzunähern. Das, was ich in diesem Zusammenhang untersuche, ist die Belastung an freien Radikalen. Auch ein Blick auf die Genetik ist hier sehr lohnenswert. Du willst mehr dazu wissen? Dann bis zum Ende des Blog-Beitrages lesen oder direkt einen ➡️ Termin vereinbaren:
Ein Protonenleck hat direkt mit der Energiegewinnung zu tun. Der Messwert Protonenleck liefert uns eine Aussage dazu, wie intakt - wie undurchlässig für Protonen - die Mitochondrien-Membran ist. Je höher der Wert, desto kaputter/undichter ist die Mitochondrien-Membran.

Und wir benötigen eine intakte Mitochondrien-Membran, um einen ausreichenden Protonengradienten aufzubauen. (Stichwort: Atmungskette ) Liegt ein Protonenleck vor, diffundieren die Protonen einfach in die Zelle zurück und stehen damit nicht für den letzten Schritt der Atmungskette - den Komplex 5 - zur Verfügung. Die ATP-Synthase wird nicht ausreichend mit Protonen befeuert, es wird wenig Energie in Form von ATP erzeugt.
Mitochondrien - BHI - Mitochondrienaktivität

Ergänzend kann man beim Labor biovis die Mitochondriale Aktivität untersucht werden. Gerade bei chronischen Erkrankungen, Erschöpfung und wenn man einer Infektion nicht mehr auf die Beine kommt, kann dies sehr hilfreich sein. Was wird untersucht?
Mitochondriale Aktivität
Per Bluttest werden die Mitochondrienzahlen gemessen und erstmal grob unterteilt in: aktive, funktionierende Mitochondrien und geschädigte Mitochondrien mit eingeschränkter Energiebildung. Im zweiten Schritt wird noch einmal differenziert.
Wieviel der geschädigten Mitochondrien sind reversibel geschädigt und können wieder reaktiviert werden? Und wie viele der Mitochondrien sind irreversibel geschädigt und haben keine Chance, wieder reaktiviert zu werden.
Therapeutisch hier kurz ein Ausblick:
Sind die Mitochondrien reversibel geschädigt, versucht man diese über gezielte Vitalstoffgaben wieder zu aktivieren. Magnesium ist da ein Stoff, der hoch gehandelt wird. Des Weiteren rate ich den Betroffenen zu moderatem Muskeltraining, ketogener Ernährung oder auch intermittierendem Fasten.
Auch Kältetherapie ist eine Möglichkeit, die Mitochondrien zu unterstützen. Nukleotide und eine ausreichende Protein-Versorgung sind in diesem Zusammenhang nicht zu unterschätzen. Und auch diese Vitalstoffe sind wichtig, wenn es um funktionsfähige Mitochondrien geht ...
Sind die Mitochondrien zum Großteil irreversibel geschädigt, ist es das therapeutische Hauptziel, die Neubildung der Mitochondrien wieder anzuregen. Dies mache ich in der Praxis über das IHHT - AlphaCell-Quantum Höhentraining mit gleichzeitiger Infusionstherapie. Wichtig ist es, die noch funktionsfähigen Mitochondrien zu erhalten und weiteren Zellstress möglichst zu minimieren. Ob das Anregen der Mitochondrien Neubildung Wirkung zeigt, lässt sich über den folgenden Labor-Parameter sehr verifizieren.
Mitochondrien - BHI - PGC-1α
PGC-1α heißt Peroxisome Proliferation-Activated Faktor Gamma Coactivator-1Alpha. Oh mein Gott, wirst Du sagen, was ein Wort. Nun ja. Das musst Du Dir ja auch nicht merken. Wichtig ist für Dich in diesem Zusammenhang, dass PGC-1α ein Aktivator der Mitochondrien-Neubildung ist. Damit regt PGC-1α auch die Zellatmung an.
PGC-1α aktiviert antioxidative Schutzmechanismen und ist an der Regulierung zahlreicher entgiftender Enzyme beteiligt. PGC-1α hilft dabei, Nitrostress zu reduzieren. Das ist immer gut. Ein hoher PGC-1α wert ist in diesem Fall anzustreben und positiv. Über eine Erhöhung des PGC-1α-Wertes lässt sich die Mitochondrien-Anzahl hochfahren und die ATP-Produktion steigern. Neugierig wie das bei mir in der Praxis aussieht?
PGC-1α ist auch an vielen anderen Prozessen in Deinem Körper beteiligt und kann vor neurodegenerativen Erkrankungen und Adipositas schützen. PGC-1α reguliert den Fettstoffwechsel und die Glukoseverwertung.
Noch eine Wort zum Verständnis des Laborbefundes. Ist die Zelle gesund und hat sie ausreichend gesunde Mitochondrien, sollte der PGC-1α nicht exprimiert, das heißt nicht angeschaltet sein. Ist eine Zelle arm an Mitochondrien, sollte der PGC-1α exprimiert sein. Das bedeutet dann: Die Zelle hat angefangen/muss anfangen, neue Mitochondrien zu bilden. Und das ist essenziell. Ist eine Zelle mitochondrienarm und der PGC-1α ist nicht exprimiert, dann ist das problematisch. Die Zelle ist nicht in der Lage, neue Mitochondrien zu bilden, die sie ja doch aber dringend braucht.
Alarm! Was kann die Ursache sein? Hier kann ein Blockade vorliegen. Im einfachsten Fall, weil irgendein Vitalstoff in der Kette fehlt, im schwierigsten Fall, weil es zu viele Substanzen in und um die Zelle gibt, die die Neubildung der Mitochondrien behindern. Jetzt gilt es dann wieder auf die Suche zu gehen.
PGC-1α ist ein extrem wichtiger Transkriptions-Coaktivator, also ein Regulationsprotein, das die Aktivität verschiedener Gene beeinflusst – die wiederum Gene an- und abschalten. Das bedeutet, PGC-1α wird nicht selbst aktiv, sondern steuert und reguliert. PGC-1α ist also eine Art „Master-Regulator“, der über Umwege eine Vielzahl an Genen beeinflusst, die mit Energieproduktion & mitochondrialer Biogenese, Fettstoffwechsel & Temperaturregulation sowie mit oxidativem Schutz zu tun haben.
Mitochondrien - BHI - PGC-1α stimulieren
Wenn Du das so liest, wirst Du dich vielleicht fragen: Was kann ich tun, um selbst ein wenig den PGC-1α zu stimulieren? Schau mal, ob du schon was aus der Liste unten umsetzt:
-
Bewegung / Sport (bes. Ausdauertraining)
-
Kälteexposition
- Kalorienrestriktion / Fasten
- Ketogen Ernährung
- IHHT - AlphaCell-Quantum
Ebenfalls zu erwähnen: Bestimmte Pflanzenstoffe wirken dabei mit, PGC-1α zu stimulieren. Und du wirst alte Bekannte treffen: Curcumin, Resveratrol und die Sirtuine. Auch auf eine NAD⁺-Stimulation mit Niacin oder NMN (Nicotinamid-Mononukleotid) regiert PGC-1α unter Umständen günstig. Bitte lass dich hierzu von mir beraten, das spart dir auf jeden Fall einiges an Zeit und Mühen... ➡️ Termin vereinbaren:
Mitochondrien - BHI - Nrf2
Nrf2 bedeutet Nuclear related factor2. Nrf2 ist ein Transkriptionsfaktor in der Zelle. Nrf2 reguliert die Expression von über 500 Genen, die an antioxidativen Prozessen, Entgiftung, Entzündungshemmung und der Mitochondrienfunktion beteiligt sind. Nrf2 reguliert die Bildung von antioxidativen und antientzündlichen Proteinen. Nrf2 bildet somit einen wesentlichen Bestandteil unseres Zellabwehrsystems. Nrf2 hilft unseren Zellen, auf oxidativen Stress zu reagieren und Entzündungen abzuwehren.
Nrf2 bildet sozusagen ab, wie gut sich die Zelle/ wie gut sich das Mitochondrium gegen freie Radikale abwehren kann. Nrf2 untersuche ich auf jeden Fall, wenn ich einen ATP-Mangel und ein Protonenleck vorliegen habe.
Eine Bewertung von Nrf2 ist gar nicht so einfach. Ein erhöhter Nrf2 Wert kann sowohl für eine oxidative Belastung als auch für eine schutzspendende antioxidative Gegenregulation der Zelle/des Mitochondriums sprechen. Die Frage ist: Was ist Was? Auch hier gilt es zu differenzieren und genauer zu schauen. Laborparametermäßig bietet sich an zu schauen, wie sich die Lipidperoxidation und 8-OH-DG verhalten.
Zum Verständnis des Laborbefundes: Haben wir eine Zelle/ein Mitochondrium ohne oxidativen Stress und Nrf2 ist nicht exprimiert, dann ist alles in Ordnung. Finden wir oxidativen Stress im System und Nrf2 ist nicht exprimiert, stellt dies ein Problem dar. Hier gilt es, das System zu schützen und auch wieder in Gang zu bringen. Generell können wir sagen: Es ist förderlich, wenn der Nrf2-Weg aktiviert ist. Dies schützt die Zellen vor übermäßigen freien Radikalen.
Mitochondrien - BHI - Rhodanase - Entgiftung
Die Rhodanase ist ein schwefelhaltiges mitochondriales Enzym. Die Rhodanase überträgt Schwefelgruppen, sogenannte Thiolgruppen. Dies ist vor allem am Komplex 3 der Atmungskette wichtig. Die Rhodanase übernimmt die wichtige Aufgabe des Schwefelspenders bei der Bildung von Eisen-Schwefel-Verbindungen, die diesen Atmungs-Komplex 3 am Laufen halten. Damit ist die Rhodanase wesentlich an der Entgiftung von Schwefelwasserstoff beteiligt, welcher beim Cystein-Abbau en masse entsteht.
Die Schwefel-Eisen-Komplexe sind auch Cofaktoren für einige ablaufenden Enzymreaktionen des Citrat-Zyklus und in anderen Abschnitten der Atmungskette. Die Rhodanase hat Bezug zu den Enzymen Aconitase, NADH-Dehydrogenase, Succinat-Dehydrogenase und Cytochrom-C-Reduktase.
Die Rhodanase ist ein zentraler Marker für die mitochondriale Entgiftungskapazität. Sie sollte immer auch im Zusammenhang mit einem Protonenleck überprüft werden.
Die Rhodanase liefert die Thiol-Gruppen, die das Mitochondrium braucht, um Xenobiotika zu binden und schlussendlich zu entsorgen. Damit liefert Rhodanase einen wesentlichen Beitrag dazu, dass die Mitochondrium gereinigt wird. Und sie liefert das Material, um freie Radikale im Mitochondrium zu bekämpfen. (Merke: die Rhodanase ist das im Mitochondrium, was in der Zelle die GST "ist". GSTs binden das körpereigene Antioxidans Glutathion (GSH) an schädliche Stoffe, sogenannte Elektrophile (z. B. Umweltgifte, Medikamente, Schwermetalle, krebserregende Stoffwechselprodukte). Dadurch werden diese Stoffe wasserlöslich gemacht und können besser über Leber, Galle oder Niere ausgeschieden werden.)
Wenn keine Toxine oder freie Radikale vorhanden sind, darf die Rhodanase niedrig sein. Wenn die Rhodanase erhöht ist, dann gilt Achtung und die Frage: WAS ist WO los? Freie Radikale? Toxine? Wenn ja, welche? Wichtig ist auch hier, alle Symptome und Laborwerte im Zusammenhang zu sehen und entsprechend zu beurteilen.
MITOCHONDRIEN und die EPIGENETIK

Jetzt kommen wir zu einem weiteren, sehr sehr spannenden Puzzleteil. Die EPIGENETIK. Seit ich die Möglichkeiten der EPIGENETIK kennen- und schätzen gelernt habe, läuft MITOCHONDRIEN-Therapie noch mal anders.
EPIGENETIK: Was, wenn Du schauen könntest, welche genetische Prädisposition Du für bestimmte Mechanismen an, in und um Deine MITOCHONDRIEN hast? Dies kann sehr gut therapeutisch genutzt werden. Und dann stell Dir vor, das Wissen um diese Prädisposition zu verwenden, um Deine MITOCHONDRIEN zu schützen. Wie genial ist das denn?
Ich stelle Dir hier kurz ein paar Parameter der EPIGENETIK vor. An anderer Stelle werde ich Dir dazu mehr erzählen und auch wie Du das Wissen nutzen kannst, um Deine MITOCHONDRIEN zu pflegen.
- PEMT - betrifft die Synthese der Phospholipide und den Fettstoffwechsel; wichtig für die Zell- und die MITOCHONDRIEN-Membran
- NQO1 - wandelt Q10 um und regeneriert es
- SOD - wie geht Dein Körper mit Radikalen um
- CAT - Scavenger, Mitochondrien- und Zellschutz
- GPX - Scavenger, Mitochondrien- und Zellschutz
- G6PD - transportiert Glykose in den PPP
MITOCHONDRIEN -
Da ist einiges zu beachten!
Die MITOCHONDRIEN-Medizin ist eine relativ neue Richtung der Medizin. Leider findet sie in der klassischen Schulmedizin wenig Beachtung (Ausnahme: primäre Mitochondropathie, die aber verhältnismäßig selten ist). Deshalb kann es sein, wenn Du Deinem Arzt erzählst, was Du hier gelesen hast, dass er Dich erstmal komisch anschaut und Dir sagt, das es sowas nicht gibt.
Falls Du Fragen hast zur MITOCHONDRIEN-Diagnostik mittels BHI oder auch erweiterter Diagnostik der MITOCHONDRIEN (Umweltbelastungen, Virenbelastungen - besonders EBV, Herpes, oder auch Covid19/LongCovid, Testung der Mikronährstoffmängel oder auch epigenetische Aspekte der MITOCHONDRIEN-Therapie) oder auch wenn Du einfach eine hochwertige und auf Dich und Deine Bedürfnisse zugeschnittene Behandlung wünschst, dann vereinbare einfach einen Termin.
Erstellt am: 17.04.2022
Zuletzt bearbeitet am: 06.07.2025