Anders als in früheren Zeiten wird der Schlafrhythmus vieler Menschen heute nicht mehr durch die Tageszeit und den Sonnenstand definiert. Unsere natürliche Taktung geht verloren.
Es besteht kaum noch eine Trennung zwischen Arbeit und Freizeit. Gerade in Zeiten von HomeOffice und Co. TV, Smartphones oder Emails sind unmittelbar mit dem täglichen Leben verbunden. So kommt es zu einer Entkopplung von Körper und Geist. Viele arbeiten nur noch mit dem Kopf, der Körper bekommt keinen ausreichenden Ausgleich. Unsere vernetzte Welt zwingt uns in eine ständiger Erreichbarkeit, der es bewusst gegenzusteuern gilt. Da kannst Du Dir sicher vorstellen, dass ein Kräutertee am Abend oder das Lavendelkissen das nicht rausretten wird. Und Schlafmittel sind auf gar keinen Fall eine wirkliche Lösung.
MELATONIN lässt uns schlafen
MELATONIN ist unser Schlafhormon. Es wird direkt im Gehirn gebildet. Und da ist auch seine größte Wirkfläche.
Schlafstörungen - MELATONIN - Unser Gehirn
Unser Gehirn kann von unterschiedlichen äußeren Einflüssen betroffen sein und so still vor sich hin leiden. Mangelhafte Konzentrationsfähigkeit, lückenhafte Erinnerung oder Müdigkeit morgens oder gar über Tag sind einige der ersten Signale, die uns zeigen, dass da irgendwas nicht rund läuft. Aber, und so tun das viele einfach erstmal ab, das sind Zeichen einer Überlastung und die werden sich schon irgendwann geben. Was, wenn hinter diesen Zeichen aber ein MELATONIN-Mangel steckt?
Unser Gehirn schützt sich mit MELATONIN. Da unser Gehirn enorm viel Sauerstoff verbraucht, entstehen bei Oxidationsvorgängen viele freie Radikale. Die müssen schnell unschädlich gemacht werden. Und da ist MELATONIN der Retter in der Not. MELATONIN kann die Blut-Hirn-Schranke überwinden und den Nervenzellen direkt zu Hilfe kommen.
Schlafstörungen - MELATONIN - Gehirnschutz
Wenn wir nicht genug MELATONIN produzieren, schlafen wir schlecht. Das ist eine Seite der Medaille. Dein Körper braucht das MELATONIN aber auch für ganz viele andere wichtige Prozesse. MELATONIN ist ein sehr potentes Antioxidanz. Es fängt freie Radikale ab, und zwar sehr effektiv. Und das besonders dort, wo diese sehr häufigsten vorkommen - in unserem Gehirn und in den Mitochondrien der Nervenzellen. Und glaub mir, das können wir heute, bei den äußeren Belastungen und dem allgemeinen Stresslevel wirklich gut gebrauchen.
MELATONIN stimuliert in unseren Mitochondrien, unseren Zellkraftwerken, auch die Bildung von Glutathion, ebenfalls ein sehr machtvolles Antioxidanz. Wie Du siehst, gehört MELATONIN zu unserer körpereigenen Strategie, freie Radikale abzuwehren und oxidative Schäden zu vermeiden. Ausreichend Antioxidantien bedeutet weniger freie Radikale, bedeutet weniger oder langsamer Zellalterung. Das wünschen wir uns doch alle, oder?
Schlafstörungen - MELATONIN - Glutathion
Kommen wir noch mal kurz zurück zum Glutathion. Glutathion hilft uns bei der körpereigenen Entgiftung und Zellreinigung. Das ist Phase 2 der BIOTRANSFORMATION. Unser Körper braucht diese Prozesse rund um die Uhr, um sich schädlicher Stoffe und überflüssiger Stoffwechselendprodukte zu entledigen. In dem Moment, wo MELATONIN unsere körpereigene Glutathion-Produktion anregt, fördert es Reinigung und Säuberung unserer Zellen, besonders der im Gehirn. Und wer will das nicht, ein fittes und leistungsfähiges Gehirn - bis ins hohe Alter.
Schlafstörungen - MELATONIN - Glymphatisches System
Gehen wir einen Schritt weiter. Wir haben MELATONIN und Glutathion im Gehirn. Diese binden an freie Radikale. So weit so gut. Jetzt muss das Ganze aber auch noch abtransportiert werden. Und das passiert über unser glymphatisches System. Das glymphatische System ist sozusagen das Lymphsystem in unserem Gehirn. Es transportiert die Stoffwechselendprodukte, Entzündungsreste, Proteine und eventuelle Toxine ab.
Jetzt gibt es da eine klitzekleine Besonderheit. Das glymphatische System ist darauf angewiesen, dass sich unser Gehirn etwas "zusammenzieht", so kann man es nennen. Stell Dir das so vor: Das Gehirn zieht sich zusammen, die Abflussgänge des glymphatischen Systems werden weiter und der Liquor fließt besser ab. Sobald sich unser Gehirn wieder auf die normale Größe ausdehnt, verlangsamt sich dieser Prozess oder er stoppt sogar. Toxine und Stoffwechselendprodukte bleiben da, wo sie sind und lagern sich schlimmstenfalls dort ab.
Dieses Zusammenziehen unseres Gehirns findet im Tiefschlaf statt. Jetzt die Kette: Wenig - MELATONIN daraus folgt schlechter Schlaf mit wenig Tiefschlaf. Wenig Tiefschlaf - weniger Zusammenziehen Deines Gehirns und schlechter Abfluss im glymphatischen System. Schlechter Abfluss im glymphatischen System macht mehr Ablagerung von Stoffwechselendprodukten im Gehirn. Mehr Ablagerung im Gehirn bedeutet viele Abfallstoffe liegen da rum und die guten Nährstoffe kommen nicht dort hin, wo sie eigentlich hin sollen. (Schade für die vielen tollen eingenommenen Nahrungsergänzungsmittel..)
Langfristig können sich die abgelagerten Stoffe zu Entzündungstriggern entwickeln, da Dein Körper ja versucht, irgendwie mit "dem Müll" klarzukommen. Weder Ablagerungen noch Entzündungen im Gehirn und Nervensystem sind nun wahrlich das, worauf Du scharf sein solltest. Das bedeutet langfristig nämlich Neurodegeneration und geistiger Verfall.
Schlafstörungen - MELATONIN - Glymphatisches System - Alzheimer
Dieser Mechanismus wird in der Alzheimerforschung unter anderem für die Ablagerung von Tau-Proteinen verantwortlich gemacht. Was hat das jetzt mit unserem Schlaf zu tun? Noch zur Wiederholung, einfach weil es so wichtig ist ... und sich die Zahl derer, die an Alzheimer Demenz erkranken in den letzten Jahren vervielfacht hat. (Oh Wunder, denn der Durchschnittseuropäer schlaft im Schnitt 1 Stunde weniger als noch vor 50 Jahren...)
MERKE: Jedes Medikament, jeder Stoff, der etwas im Gehirn bewirkt, muss dort verstoffwechselt werden und sollte dann dort auch wieder raus! Punkt.
Die Liste ist lang: Psychopharmaka jeglicher Art wie Antidepressiva, Schlafmittel, Beruhigungsmittel, Antipsychotika, aber auch Narkosemittel (Ich sage nur: "Gib mir meine Dosis Propofol bei jeder Magenspiegelung, Darmspiegelung und anderen Untersuchungen"), aber auch das immer noch oft verwendete Kontrastmittel Gadolinium... Um nur einige zu nennen. Dazu kommen dann noch der Alkohol, der konsumiert wird, der Joint, der ab und zu geraucht wird, und andere zum Teil illegale Drogen und synthetische Putschmittel dazu. Der Kram muss da wieder raus aus dem Gehirn. Und reinigen tut sich unser Gehirn NUR im Schlaf.
In einer sehr wichtigen Schlafphase, im Tiefschlaf, zieht sich unser Gehirn zusammen und das ist die Zeit, wo das glymphatische System arbeiten kann, der Dreck abfließen kann. Klartext: Hast Du nur kurze Tiefschlafphasen oder auch zu wenig Tiefschlaf, kann sich Dein Gehirn nicht ausreichend reinigen. Eine Alzheimer-Erkrankung kann die Folge sein.
Schlafstörungen - MELATONIN - Dopamin
Jetzt ein MERKE für die Leistungsträger: Auch Dopamin, unser Leistungs- und Motivationshormon, muss irgendwann abgebaut werden. Das passiert zum großen Teil im Gehirn. Und die entsprechenden Endprodukte sollten schnell Dein Gehirn verlassen. Falls nicht, kommt die Dopamin-Entsorgung ins Stocken und der Dopamin-Spiegel in Gehirn steigt (mit allen seinen Folgeerscheinungen). Das macht Dich noch getriebener und unruhiger, obwohl Du eh schon schlecht schläfst. Muss echt nicht sein, oder?
Schlafstörungen - MELATONIN - Psyche - Depressionen
Jetzt kommen wir zu einem anderen Mechanismus, der eng mit diesem zusammenhängt. Mangelhafte Melatonin-Produktion kann auch ein Ungleichgewicht Deiner Hormone nach sich ziehen. Besonders möchte ich auf Serotonin hinweisen. Beide Hormone, sowohl Serotonin als auch MELATONIN werden über die selbe Stoffwechselachse gebaut. Mängel bedingen sich gegenseitig. So kann ein MELATONIN-Mangel eine Schlafstörung bewirken und diese kann sich dann in eine depressiver Verstimmung bis hin zur Depression entwickeln (MERKE: Schlafstörungen können eines der Frühzeichen für eine Depression sein) Wird der Mangel an MELATONIN auf Dauer nicht behoben, nimmt auch das Hirnvolumen über die Zeit ab. So wird die Entstehung einer Demenz gefördert.
Schlafstörungen - MELATONIN - Frühzeitige Alterung
Nur mit ausreichend MELATONIN bildet unser Körper genug Somatotropin. Somatotropin ist ein Hormon, was Wachstum fördert, unsere Muskeln und das Bindegewebe aufbaut und auch stärkt. (Vielleicht kennst Du den Spruch: Die Kinder wachsen im Schlaf. Das hat mit dem Wachstumshormon Somatotropin zu tun.) Nun, Du und ich, wir haben wahrscheinlich nicht vor, noch weiter zu wachsen. Aber bedenke: Wenig Somatotropin bedeutet auch gleichzeitig Muskelabbau. Und da wird es dann wieder interessant: Wenig MELATONIN - wenig Somatotropin in der Folge und daraus resultiert dann ein Muskelabbau, und das auch, wenn Du regelmäßig Sport machst. Das ist einer der Gründe, warum MELATONIN in den USA als das Anti-Aging-Mittel schlecht hin gehypt wird. Wer besser schläft, bleibt länger jung!
Schlafstörungen - MELATONIN - Immunsystem
Nach einer Nacht ohne Schlaf ist die Aktivität Deiner Killerzellen um 28% verringert und die Antikörperbildung beeinträchtigt. Das wurde mehrfach in Studien untersucht. Jetzt wird wahrscheinlich klar, warum Du nach einer durchgefeierten Nacht anfälliger für einen Infekt bist oder vielleicht sogar Dein Herpes aufpoppt. Nach solch einer Nacht bist Du nicht nur müde, auch Dein Immunsystem ist heruntergefahren.
Schlafstörungen - MELATONIN - Immunsystem - Krebserkrankungen
Wenn das Immunsystem reduziert arbeitet, steigt parallel dazu, das Risiko, sich eine Folgeerkrankung "zuzulegen". Auch dazu gibt es eine Reihe an Studien und Untersuchungen. Das Risiko an Krebs zu erkranken ist um ein Vielfaches erhöht bei Menschen mit unregelmäßigen Schlafenszeiten (Schichtdienst). Gleiches gilt auch für Personen, die über eine längere Zeit hinweg an einer Störung ihres Schlafes leiden. Wenn Du gesund bleiben möchtest, ist guter und auch ausreichend Schlaf ein Muss.
Unser Immunsystem hat unter Umständen nicht genug Kraft, sich um bestehende Entzündungen im Körper zu kümmern. Das macht unser Körper ja alles völlig unbemerkt im Schlaf, wenn es denn funktioniert, wie es funktionieren soll. Chronische Entzündungen, sogenannte silent inflamation können die Folge sein. Und silent inflamation sind immer ein Risikofaktor.
Schlafstörungen - MELATONIN - Leberschäden
Unsere Leber als Haupt-Stoffwechselorgan verstoffwechselt das MELATONIN im Körper. Dabei werden die MELATONIN-Abbauprodukte - genau wie das MELATONIN selbst - als starke antioxidative Schutzsubstanzen gegen zerstörerische Radikale verwendet. Ist der MELATONIN-Spiegel niedrig, baut die Leber entsprechend wenig MELATONIN ab und hat unterm Strich auch weniger Schutzstoffe.
Dazu kommt, das MELATONIN die Bildung von Enzymen initiiert, deren Aufgabe es ist, Radikale in unseren Körperzellen unschädlich zu machen. Auch diese Enzyme kommen weniger vor, wenn weniger MELATONIN da ist. Ein Teufelskreis.
Schlafstörungen - MELATONIN - Übergewicht und Diabetes
Auch unsere Bauchspeicheldrüse hat einige Rezeptoren für MELATONIN. Das sind die MT1 und MT2 Rezeptoren. Diese haben Einfluss auf den gesamten Stoffwechsel, vor allem auf den Blutzucker. Deswegen sind Schlafstörungen und ein Mangel an MELATONIN auch oft mit Insulinresistenz, Diabetes, Übergewicht und anderen Verdauungsstörungen assoziiert.
Schlafstörungen - MELATONIN - Herz-Kreislauf
Der Mangel an nächtlicher Erholung und die Aufregung vor der nächsten Nacht ohne Schlaf sowie die mangelhafte Leistungsfähigkeit können viele weitere Symptome mit sich bringen. Du fühlst Dich unter Druck. Gestresst. Der Blutdruck und/oder der Puls steigt. Du bist unruhig. Vielleicht kommen auch Herz-Kreislauf-Beschwerden oder Herzrhythmusstörungen dazu. Auch das Herz ist nicht ausreichend vor freien Radikalen geschützt, da es an MELATONIN mangelt. Langfristig können sich auch daraus ernsthafte Erkrankungen entwickeln.
Schlafstörungen - MELATONIN - Unsere Haut
Die Wirkung von MELATONIN als Radikalenfänger ist auch für unsere Haut von Bedeutung. Die Haut benötigt MELATONIN als Schutz vor den Folgen von Hitze und UV-Strahlung. Und, bedenke, in der Nacht während Du schläfst, regeneriert Dein Körper. Auch die Haut. Schlafmangel und ein zu wenig an MELATONIN kann die Entstehung von Falten stark begünstigen.
Schlafstörungen - MELATONIN - Deine Augen
Deine Augen nutzen MELATONIN als Hilfe gegen die schädlichen Effekte von Licht, das in Dein Auge fällt. MELATONIN wirkt auch hier als Antioxidanz.
Schlafstörungen - MELATONIN - Epigenetik
Des Weiteren reguliert MELATONIN die Reparaturen unseres genetischen Materials DNA. Haben wir zu wenig MELATONIN, kann der Körper nicht entsprechend reparieren. Die DNA wird unter Umständen falsch abgelesen, fehlerhafte Proteine werden gebaut. Es besteht ein erhöhtes Risiko für Krebserkrankungen.
Erholsamer Schlaf spielt aufgrund seiner antioxidativen Eigenschaften auch eine wesentliche Rolle bei der Regulierung der Telomerase. Denn der Schlaf schützt die Telomere vor freien Radikalen. Lange Telomere - langes Leben. In einer groß angelegten Studie beobachteten Wissenschaftler, dass Menschen mit einer Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus signifikant kürzere Telomere haben. Der Schluss liegt nahe, dass ein MELATONIN-Mangel mit einer Telomerase-Verkürzung und allen daraus resultierenden Folgen einhergeht.
So. Ich hab jetzt hier geschrieben und geschrieben und merke gerade, dass die Liste der Folgeerkrankungen bei Schlafstörungen und MELATONIN-Mangel ziemlich lang ist. Wenn Du bis hierher gelesen hast, wartest Du mit Sicherheit auf meinen TIPP, was zu tun ist, damit Du besser schlafen kannst.
Ich habe für Dich einen kleinen OnlineKurs zusammengestellt, der Dir schrittweise zeigt, wie Du mit ganz einfachen Mitteln Deinen Schlaf direkt verbessern kannst. (Der ist noch nicht ganz fertig und deshalb auch noch nicht online zu buchen... SORRY, mit den Online Sachen brauche ich immer etwas länger) Dies ist schon mal die Vorausschau. Wenn Du an diesem 4 Wochen-Intensiv-Kurs Interesse hast, dann schreib mir doch eine Nachricht mit dem Betreff: Online Schlafkurs - MURMELTIER. Dann setzte ich Dich auf die Liste und sobald der Kurs verfügbar ist, wirst Du direkt informiert.
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