Gesund bräunen - Sonnenschutz auf natürliche Art
Sommer, Sonne, Sonnenschein.
Sobald die Tage länger werden und die Sonne so langsam an Kraft gewinnt, wollen viele nur noch das eine: Raus in die Natur. Vitamin D tanken. Gesunde Farbe bekommen.
Dabei ist es ungemein wichtig, die Haut bestmöglich auf die Sonne vorzubereiten und zu schützen. Doch wieviel Sonne ist eigentlich gesund für unsere Haut? Wie kannst Du Dich bestmöglich vor der Sonneneinstrahlung schützen? Wer die Sonne genießen möchte, sollte auf Sonnenschutz von innen und außen achten. Du hast das Wort liebe A. Roth:

Natürlicher Sonnenschutz - ein paar Basics.
Sichtbare Lichtwellen sind elektromagnetische Strahlung und stellen einen Teil des elektromagnetischen Spektrums von kurzwelliger (Röntgen-), über UV- bis zu langwelliger (Infrarot-)Strahlung dar.
UV-Strahlen sind in drei Kategorien unterteilt: UVC, UVA- und UVB-Strahlen. Am unbedeutendsten ist für uns in der heutigen Betrachtung die UVC-Strahlung. Diese wird bereits in der Atmosphäre von Sauerstoff und Ozon herausgefiltert.
Die UVA-Strahlen hingegen dringen tief in die Haut ein und sind hauptsächlich für vorzeitige Hautalterung und das Risiko von Hautkrebs verantwortlich.
UVB-Strahlen wiederum sind die Hauptursache für Sonnenbrand. Ein wirksamer Sonnenschutz muss daher sowohl UVA- als auch UVB-Strahlen abwehren, bestenfalls im Breitband: der Bereich zwischen 300 und 380 Nanometer Wellenlänge ist der, der von Deinem Sonnenschutz abgedeckt werden sollte, um diesen Schutz zu gewährleisten.
Der LSF - Maß für (natürlichen) Sonnenschutz

Ein bekanntes Maß für den Sonnenschutz ist der Lichtschutzfaktor (LSF). Der LSF gibt an, wie lange du Dich mit einem Sonnenschutzmittel geschützt in der Sonne aufhalten kannst, im Vergleich zur ungeschützten Haut. Als Basiswert wird dabei angenommen: 10 Minuten kann sich eine lichtempfindliche Person direkter Sonne aussetzen.
Der LSF ist als der Multiplikator dieses Basiswertes zu verstehen. Der LSF sagt jedoch nichts über die Art des Schutzes aus. Zum Beispiel bedeutet ein LSF 30, dass Du zwar theoretisch 30-mal länger in der Sonne bleiben könntest, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen, als ohne Sonnenschutzmittel. Dies lässt zwar einen gewissen Rückschluss auf den Schutz vor UVB-Strahlung zu (die den Sonnenbrand hervorruft), jedoch weniger über die Breite des Schutzes und nichts über den Schutz vor UVA-Strahlung. Daher solltest Du als Verbraucher explizit darauf achten, ein Sonnenschutzmittel mit einem breiten Schutz-Spektrum zu wählen, das sowohl UVA- als auch UVB-Schutz bietet.
Diese 4 Hauttypen sind im Zusammenhang mit dem Eigenschutz der Haut wichtig:
Sonnenschutz - Die 4 Hauttypen:
Typ 1 - keltischer Typ:
Merkmale: helle Hautfarbe, blondes/hellbraunes Haar, grüne/blaue Augen, viele Sommersprossen, wird schlecht braun
Eigenschutzzeit: 3- 10 min
Lichtschutzfaktor: mindestens LSF 30
Typ 2 - nordischer Typ:
Merkmale: sehr helle Hautfarbe, hellblondes/rötliches Haar, hellgraue/blaue Augen, oft Sommersprossen, langsame/minimale Bräunung
Eigenschutzzeit: 10-20 min
Lichtschutzfaktor: mindestens LSF 25
Typ 3 - Mischtyp:
Merkmale: mittlere Hautfarbe, dunkelblondes/hellbraunes/braunes Haar, braune/blaue/grüne/graue Augen, kaum Sommersprossen, langsame, aber fortschreitende Bräunung
Eigenschutzzeit: 20-30 min
Lichtschutzfaktor: mindestens LSF 20
Typ 4 - mediteraner Typ:
Merkmale: bräunlich/olivige Hautfarbe, braunes/schwarzes Haar, braune Augen, keine Sommersprossen, schnelle Bräunung bis mittelbraun
Eigenschutzzeit: mehr als 30 min
Lichtschutzfaktor: LSF 15
Vorsicht das ist kein natürlicher Sonnenschutz - Das ist Chemie!
Der chemische bzw. pseudo-hormonelle Sonnenschutz, der bestimmte chemische Verbindungen verwendet, um die UV-Strahlen zu absorbieren, war lange Zeit die gängige Methode. Hinsichtlich dieser Art des Sonnenschutzes wichtig für Dich zu wissen: Hormonelle Filter in Sonnenschutzmitteln sind Oxybenzon, Avobenzon, Octinoxat. Bitte mal auf die Verpackung schauen. Diese chemischen Filter können jedoch auch als hormonell aktive Substanzen wirken. Sie haben strukturelle Ähnlichkeiten mit natürlichen Hormonen und können deshalb mit hormonellen Rezeptoren im Körper interagieren. Dies hat generell zu Bedenken hinsichtlich möglicher Auswirkungen auf den Hormonhaushalt und die Gesundheit geführt.

Natürlicher Sonnenschutz - Mineralischer Sonnenschutz
Immer mehr Menschen entscheiden sich daher für den mineralischen Sonnenschutz, der auf natürlichen Inhaltsstoffen basiert und die Sonnenstrahlen reflektiert, anstatt sie zu absorbieren. Mineralische Sonnenschutzmittel bilden eine Schutzbarriere auf der Haut und sind besonders wirksam bei der Abwehr von UVA- und UVB-Strahlen.
Stelle Dir vor, dass ganz viele kleine Pigmentspiegel das Licht der Sonne reflektieren. Dabei bleiben der positive Effekt des Sonnenlichtes auf Dein Stimmungsbarometer und die Bildung von Vitamin D uneingeschränkt wirksam. Desweiteren können gute mineralische Produkte mit diversen Ölen geboostert und aufgepeppt werden. Hier denke ich z.B. an Karajanöl oder Cranberrysamenöl, an Pongamiabutter oder auch Pongamiaextrakt.
Natürlicher Sonnenschutz - Bitte nanopartikelfrei!
Bei der Verwendung von mineralischem Sonnenschutzes ist die Verwendung von nanopartikelfreien Produkten zu empfehlen. Nanopartikel können auf Grund ihrer geringen Größe in die Haut eindringen. Einige Studien deuten auf damit verbundene Schädigungen der Haut bis hin zu Ablagerungen von Nanopartikeln in verschiedenen Organen hin. Auf ähnliche Weise können Nanopartikel negative Auswirkungen auf die Umwelt haben. Deshalb ist es immer ratsam, auf nanopartikelfreie Optionen zurückzugreifen.
Prüfe außerdem die Wasserfestigkeit Deines Produktes. Immer wieder wird Sonnenschutz als wasserfest deklariert, obwohl es nicht stimmt. TIPP: Du kannst dies einfach testen: Bewege Deine eingecremte Hand in einer Glasvase und schau Dir nach einer Weile das Wasser an. Das Wasser sollte klar bleiben!

Natürlicher Sonnenschutz - Feuchtigkeit ist wichtig.
Mineralischer Sonnenschutz allein reicht jedoch nicht aus. Die Pflege der Haut nach der Sonnenexposition ist genauso wichtig. Hier kommen natürliche After-Sun Produkte ins Spiel. Sie enthalten feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe wie Aloe Vera, die die Haut beruhigen und den Feuchtigkeitsverlust ausgleichen. Regenerierende Inhaltsstoffe wie Vitamin E unterstützen die Haut bei der Reparatur von Sonnenschäden. Natürliche After-Sun Produkte bieten einen immensen pflegenden Vorteil und können zur Regeneration der Haut beitragen.
Natürlicher Sonnenschutz schont die Umwelt!
Der mineralische Ansatz des Sonnenschutzes schont außerdem die Umwelt. Herkömmliche Sonnenschutzmittel enthalten oft chemische Filter wie Oxybenzon und Octinoxat, die in Gewässer gelangen und marine Ökosysteme schädigen können. Durch die Wahl von umweltfreundlichen Sonnenschutzmitteln, die frei von schädlichen Inhaltsstoffen sind und biologisch abbaubar sind, können wir einen Beitrag zum Schutz der Umwelt leisten.
Natürlicher Sonnenschutz von innen.
Der mineralische Sonnenschutz ist nicht nur auf äußere Maßnahmen beschränkt. Als erstes und wichtigstes gilt zu sagen: Eine gute Vitamin-D-Versorgung ist der beste Sonnenschutz.
Du kannst auch noch mehr von Innen heraus tun, um Deinen Schutz gegen die Sonneneinstrahlung zu stärken. Bestimmte Naturheilmittel wie Astaxanthin, grüner Tee oder Tomatenextrakt enthalten viele antioxidative Verbindungen, die den Körper vor den schädlichen Auswirkungen der UV-Strahlen schützen können. Eine ausgewogene Ernährung mit ebensolchen natürlichen Inhaltsstoffen kann dazu beitragen, den Sonnenschutz von Innen heraus intensiv zu unterstützen.

Natürlicher Sonnenschutz - Die Praxis:
Mein Tipp für Dich: Vergleiche! Apps wie INCI Beauty oder Cosmeticanalysis helfen Dir dabei herauszufinden, wie Deine Produkte positioniert sind. Dabei ist es erstaunlich, wie groß die qualitativen Unterschiede sind, selbst bei namhaften Herstellern.
Meine Präferenz sind inzwischen ausschließlich frische, mineralische Produkte, die meine Haut gleichzeitig pflegen und dabei frei von jeglichen Konservierungsstoffen und Füllstoffen sind.
Noch ein Wort:
Erlaube mir noch ein NO GO für Solarien auszusprechen. Als Solarien in den 80ern aufkamen, wusste man es nicht besser. Solarien verwenden reine UVA-Strahlung und diese ist die Ursache Nummer 1 für frühzeitige Hautalterung und die Schädigung tiefer Hautschichten.
Ein Gast-Beitrag von A. Roth
Danke Dir für Deine Ausführungen liebe A. Roth.
Zum Thema Sonnenschutz möchte ich ergänzend noch anfügen:
Guter Sonnenschutz kommt von innen!
Und holt Deinen Körper in seiner Biochemie ab. Ist es möglich, Deine Haut von innen heraus auf die Sonnenzeit vorzubereiten und eventuelle Schäden durch Sonneneinstrahlung abzufangen? Ich sage ja. Und nehme Dich hier ein wenig mit in den Bereich der Biochemie.
Vitalstoffe für Sonnenschutz von innen:
Einige Vitalstoffe können Deine Haut von innen heraus stärken und so den natürlichen Sonnenschutz unterstützen.
Antioxidantien spielen dabei eine entscheidende Rolle. Sie neutralisieren freie Radikale, die durch UV-Strahlung in der Haut entstehen und dort Zellschäden, Entzündungen und frühzeitige Hautalterung verursachen können. Merke: Freie Radikale sind ein maßgeblicher Faktor bei der Hautalterung. Doch nicht nur dabei...

Deshalb mein Tipp: Iss bunt, und das am besten das ganze Jahr hindurch. Eine antioxidativ reiche Ernährung kann Dir also dabei helfen, Deine Haut widerstandsfähiger gegenüber Sonnenstrahlen zu machen – besonders in Kombination mit äußerem Schutz wie mineralischer Sonnencreme und Kleidung.
Kaufe Obst und Gemüse nach dem Regenbogen-Prinzip. Vor allem Heidelbeeren, Johannisbeeren, Wassermelonen, Spinat, Mangold, Tomaten, Auberginen, Karotten und rote Paprika sind reich an Antioxidantien.
Hier kommen:
Die wichtigsten Vitalstoffe für einen guten Sonnenschutz:
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Beta-Carotin – Ein starkes Antioxidans, das in Karotten, Süßkartoffeln und Kürbis vorkommt. Es kann die Lichtempfindlichkeit der Haut verringern und den Eigenschutz der Haut erhöhen.
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Lycopin – kommt z. B. in Tomaten vor und schützt die Haut vor UV-bedingtem Stress.
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Vitamin C – fördert die Kollagenbildung und wirkt als Radikalfänger gegen UV-induzierten oxidativen Stress.
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Vitamin E – schützt Zellmembranen vor freien Radikalen und reduziert UV-bedingte Hautschäden.
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Omega-3-Fettsäuren – Wirken entzündungshemmend und stärken die Hautbarriere, z. B. in Leinöl, Fisch oder Algenöl.
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Selen & Zink – unterstützen antioxidative Enzymsysteme und helfen bei der Reparatur von UV-geschädigter Haut. Hier kommt besonders dem Zink eine zentrale Rolle zu. Zinkmangel begünstigt die Entstehung von Sonnenbrand. Hab das auf dem Schirm, besonders, wenn HPU/KPU ein Thema bei Dir ist.
- B-Vitamine können die Haut von innen unterstützen und für schnellere Regeneration sorgen
- OPC aus Traubenkernen wirkt stark antioxidativ und wird häufig zum Schutz von Zellen, Gefäßen und Haut eingesetzt.
- Oleuropein aus Olivenblattextrakt schützt Zellen vor oxidativem Stress, ähnlich wie Vitamin C oder E.
- Punicalagin, ein Polyphenol aus der Gruppe der Ellagitannine ist der Powerstoff aus dem Granatapfel. Es ist ein besonders potentes Antioxidans – deutlich wirksamer als Vitamin C oder E.
Diese Mikronährstoffe ersetzen zwar keinen Sonnenschutz von außen, können ihn aber effektiv ergänzen. Gerne berate ich Dich dazu näher. Oder magst Du einen Vitalstoff-Check machen? Dann vereinbare direkt einen Termin: ➡️ Termin vereinbaren
Wenn Du Deiner Haut zusätzlich mal etwas Gutes tun möchtest: Mein Tipp: Ein Kleopatra-Bad.
Gib dazu 1 Tasse Milch und/oder Sahne mit 3 Essl. Olivenöl ins warme Badewasser. Genieße das wohlig samtige Gefühl und die Pflege auf der Haut. Die Milch gibt dabei natürliche Feuchtigkeitsfaktoren ab. Das Olivenöl und die Sahne beruhigen und fetten nach. Nach dem Bad nur sanft mit einem Handtuch trockentupfen.
Ich wünsche Dir einen wundervollen Sommer.
Erstellt am: 15.06.2023
Zuletzt bearbeitet am: 23.06.2025