„Du bist deinen Genen nicht ausgeliefert – du steuerst sie.“
Seit Jahren hören wir: „Das liegt bei uns in der Familie.“ „Das sind eben deine Gene.“ „Da kann man nichts machen.“ Doch: Was wäre, wenn das nur die halbe Wahrheit ist? Was wäre, wenn du auf deine Gesundheit und deine Lebenserwartung mehr Einfluss hast, als dir bis hierher bewusst war?
Heute wissen wir:
Lebenserwartung: Nur ca. 25% unserer Lebenserwartung ist durch unsere Gene festgelegt. Über 75% werden durch Epigenetik gesteuert.
Erkrankung/Gesundheit: Bei absolut identischen Genen (eineiige Zwillinge) können unterschiedliche Symptome/Erkrankungen auftreten. (1)

Das lässt dich aufhorchen? Sollte es. Denn Du hast es in der Hand. In diesem Blog-Artikel zeige ich dir die Hebel, über die du mit etwas Hintergrundwissen deine Gene gezielt beeinflussen kannst.
Genetik vs. Epigenetik – einfach erklärt
Mir wurde schon oft die Frage gestellt: Was bitte ist Epigenetik? Was macht Epigenetik? Wie kann ich mir das vorstellen?
Hier mein Bild für Dich. Stell dir vor, deine Gene sind die Tasten eines Klaviers. Die Epigenetik ist der Musiker, der virtuous dein Lieblingsstück auf dem Klavier zu spielen vermag. Die Genetik beschreibt die festgelegte DNA-Sequenz, also die "Klaviatur" unseres Erbguts. Jeder Mensch trägt ca. 22.500 Gene. Und diese Gene sind bei allen Menschen gleich. Die Epigenetik spielt diese Klaviatur aus, ohne dabei das Klavier zu verändern.
Die Epigenetik ist der Musiker: Epigenetik – das sind alle Faktoren, die die Gen-Klaviatur beeinflussen, sie erklingen lassen. Das umfasst das multifaktorielle Zusammenspiel von Umweltfaktoren, Ernährung, Stress, Bewegung, Toxinen, Schlaf, Psyche und vieles mehr.
Du hast viele verschiedene Möglichkeiten, deinen Zellen die Grundlage zu geben, sich zu verändern, gesünder zu werden und auch gesund zu bleiben.
Epigenetik - eine Wissenschaft?
Ich bin der Meinung: Ja. Epigenetik ist wissenschaftlich untersucht und begründet.

Die Epigenetik ist ein eigenständiger Wissenschaftzweig innerhalb der Biologie und der Genetik. Sie untersucht, wie äußere Einflüsse die Genaktivität verändern können, ohne dabei die DNA-Sequenz selbst zu verändern. Dabei analysiert die Epigenetik biochemische Vorgänge wie die Methylierung oder Histonmodifikation.
Ziel der Epigenetik ist es, zu verstehen, wie Gene reguliert werden und wie diese Regulation Gesundheit, Entwicklung und Krankheit beeinflusst.
Wir von AlphaGenetik nutzen diese Erkenntnisse besonders im Bereich der Prävention, der Medizin und der Psychologie. Epigenetik ist auch besonders relevant in der Entwicklungsbiologie, den Neurowissenschaften und in der Krebsforschung,
Hilft Epigenetik dabei, gesund zu bleiben?
Auch hier sage ich uneingeschränkt: Ja. Studien belegen, dass bis zu 70 % der Krankheitsrisiken bei multifaktoriellen Erkrankungen auf umweltbedingte (epigenetische) Einflüsse zurückzuführen sein sollen.

Epigenetische Veränderungen werden als maßgeblich diskutiert bei: chronischen Entzündungen, Immunreaktionen (z. B. Autoimmunerkrankungen), vorzeitigen Alterungsprozessen, psychischen Erkrankungen und bei Neurodegeneration sowie auch in der Krebsentstehung.
Ein Grund mehr, zu schauen, was Epigenetik leisten kann und wie du sie für dich und deine Gesundheit nutzen kannst. Nach ein paar kurzen Ausführungen dazu, wie das auf Zellebene funktioniert, stelle ich dir die einzelnen Tools der Epigenetik ein wenig genauer vor.
Was Epigenetik kann – einfach erklärt
Wir haben eventuell die Veranlagung für ein bestimmte Erkrankung, aber ein bestimmter Mechanismus ist dafür verantwortlich, ob diese auch ausbrechen wird. Epigenetik!
Dir ist bewusst: Die wichtigste Ressource ist dein Körper. Du möchtest dich bestmöglich um ihn kümmern und dein volles Potential ausschöpfen. Dir ist klar, dass du selbst die Verantwortung dafür trägst, gesund zu bleiben. Nicht dein Arzt, der dir mal schnell ein Medikament rezeptiert.
Die moderne Epigenetik beweist: Nicht deine Gene bestimmen dein Schicksal – sondern dein Lebensstil, deine Gedanken, deine Ernährung, dein Umgang mit Stress. Und genau hier ist die Schnittstelle.
Genetik - nur die Grundlage von Vielfalt
Wie schon erwähnt: Wir Menschen besitzen 22.500 Gene. Deren Funktion ist heute zu großen Teilen beschrieben. Diese Gene können, allein schon von der Anzahl her, nicht alle Vorgänge in unserem Körper abbilden. Wie auch? Mengenmäßig unmöglich.

Bedenke:
Wissenschaftler gehen davon aus, dass unser menschlicher Körper aus 30 bis 37 Billionen Körperzellen besteht. Dazu kommen noch ungefähr genauso so viele Darmbakterien.
Nächste Ebene: Im menschlichen Körper gibt es etwa 200 bis 250 unterschiedliche Zelltypen. Manche Zelltypen erneuern sich innerhalb weniger Tage, andere regenerieren sehr langsam.
Die Basis – das alles ist aus mehr als 100.000 verschiedene Proteinstrukturen (je nach Klassifizierung) zusammengebaut. Deine Genetik liefert den Bauplan, die Epigenetik bestimmt, was wie warum wo gebaut wird.
Epigenetik - Die Rolle vom Epigenom
Bei der Spurensuche, um die Entschlüsselung der menschlichen DNA und einer Erklärung, Warum?-Wann?-Wieso? Proteine vom Körper gebaut werden, wurden Forscher auch auf die Gen-umgebende Struktur oder Verpackung der Gene aufmerksam. Das Epigenom. Finden dort die Regulationsmechanismen statt, die das Ablesen der Gene steuern?

Heute wissen wir: Es gibt viele verschiedene Mechanismen, die zu einem stärkeren/schwächeren Ablesen oder auch zu An-und-Abschalt-Prozessen in den Genen führen. Parallel dazu gibt es Funktionen, die bestimmen, wie stark/schwach oder wie schnell/langsam ein Gen abgelesen wird. Vergleichbar mit der Dimmerfunktion eines Lichtschalters. Diese epigenetischen Mechanismen, die unsere Gene regulieren, sind im menschlichen Epigenom gespeichert.
Das Epigenom ist die Gesamtheit aller epigenetischen Markierungen auf der DNA einer Zelle und sitzt im Proteingerüst der Chromosomen. Diese Markierungen steuern, welche Gene aktiv oder inaktiv sind, ohne die DNA-Sequenz zu verändern.
Das Epigenom wirkt wie ein Schaltplan, der bestimmt, wie die genetische Information genutzt wird. Das Epigenom kann sich durch Umwelt, Lebensstil und Alter verändern.
Was hat Epigenetik mit Gen-Expression zu tun?
Lass uns erstmal die Begrifflichkeit - Genexpression - klären. Und das ist in der Tat abhängig vom Kontext.

- Im Zusammenhang mit der Aktivierung von Genen beschreibt Genexpression, welche Gene "eingeschaltet" sind und vom Körper aktiv genutzt werden.
- Reden wir über Genregulation, betont der Begriff Genexpression den Prozess, welcher die Gene über "an-und-abschalten" steuert.
- Genexpression in Bezug auf Genaktivität beschreibt die Aktivität bestimmter Gene.
- Genexpression ist eine Möglichkeit, genetische Informationen zu steuern. Werden bestimmte Gene abgelesen? Oder werden sie blockiert?
- Genexpression in Bezug auf die Zellfunktionen betont, wie bestimmte Gene das Verhalten einzelner Zellen beeinflusst.
Steuerung durch Modifikation
Epigenetik beschreibt die Regulation der Genexpression. Doch alles steht und fällt damit, wie diese Genexpression gesteuert wird. Diese Steuerung erfolgt durch epigenetische Modifikationen, die Gene an- oder abschalten können.
Wichtige Mechanismen der epigenetischen Modifikation sind DNA-Methylierung (Methylgruppen binden an die DNA und können die Genaktivität unterdrücken), Histon-Modifikationen (chemische Veränderungen an Histonen beeinflussen die Verpackung der DNA und damit ihre Zugänglichkeit) und RNA-basierte Mechanismen: Bestimmte RNA-Moleküle regulieren die Genexpression auf posttranskriptionaler Ebene.

Diese Modifikationen sind reversibel und werden durch Umweltfaktoren wie Ernährung, Stress oder Schadstoffen beeinflusst. Sie spielen eine Schlüsselrolle in der Entwicklung, Krankheitsentstehung und sogar der Vererbung von Eigenschaften.
Was Epigenetik ist – einfach erklärt
Kurz zusammengefasst:
Epigenetik beschreibt, wie deine Ernährung, dein Lebensstil, dein Stresslevel, dein Umfeld und deine Art zu Denken beeinflussen, welche deiner Gene ein- oder ausgeschaltet werden.
Epigenetik
liefert dir den Schlüssel dazu, zu verstehen, wo dein Körper Energie verliert und wie du dir verlorene Energie gezielt wieder zurückholst.
Epigenetik ist, Veränderungen vorzunehmen ganz, ohne die DNA selbst verändern zu müssen.

Epigenetik - individualisiert & persönlich
Epigenetik zeigt einen individualisierten/personalisierten Zugang zum eigenen Körper und zu langfristiger Gesundheit an: Gesund zu sein und zu bleiben, bedeutet für dich, dass du dich um deinen Körper und seine Bedürfnisse auch in angemessener Weise kümmerst. Ich sage angemessen und füge hinzu individuell, denn was für die eine Person perfekt passt, ist für den nächsten vielleicht eine Überforderung oder gar eine Belastung.
Wir alle kennen die pauschale Aussage: Iss gesund. Treibe Sport. Entspanne dich ausreichend. Doch was für dich funktioniert – genau das gilt es herauszufinden. Denn – das ist ein stückweit abhängig davon, wie deine Gen-Konstellation ist.
Wenn du deine Gen-Konstellation kennst, kannst du dich auf sie einstellen. Lebst du entsprechend deiner Konstellation und förderst deinen Stärken, bleibst du gesund und fit. Ignorierst du Anzeichen deines Körpers oder übergehst sie, schwächst du dich und wahrscheinlich macht dich das langfristig auch krank.
Epigenetik - Deine Gene meistern
Zurück zu unserem Beispiel Klavier und Musiker: Ein Klavier hat eine bestimmte Anzahl von Tasten - die Klaviatur (Gene). Das ist festgelegt. Jede Taste (also jedes Gen) kann eine spezifische melodische Information (Proteinproduktion) wiedergeben. Es gibt viele Tasten (Gene), aber nicht alle werden gleichzeitig oder in jedem Stück genutzt.

Der Musiker (die Epigenetik) entscheidet, welche Tasten wann und wie gespielt werden. Der Musiker kann bestimmte Tasten stärker betonen, andere leiser spielen oder sogar manche Tasten ganz unbeachtet lassen. Der Musiker kann die Musik variieren, unterschiedliche Stücke/Genres spielen, je nach Kontext (Umweltfaktoren wie Ernährung, Stress oder Bewegung).
Wir verfügen über eine bestimmte Anzahl von Genen, die wiederum
unterschiedlich "gespielt"/"bespielt" werden können. Der Musiker (Epigenetik) entscheidet durch Notizen (chemische Modifikationen), wie die Klaviatur (Gene) gespielt wird: Der Musiker spielt weniger laut oder stoppt die Taste (genetische Aktivität wird heruntergefahren) = DNA-Methylierung. Der Musiker ändert den Druck auf die Tasten – manche sind leichter zugänglich (aktive Gene), andere schwerer (inaktive Gene)= Histon-Modifikation. Oder nicht-kodierende RNAs wirken wie Zusatznoten oder Rhythmusänderungen, die bestimmte Tasten beeinflussen.
Epigenetik - Wie du deine Gene gekonnt ausspielst.
Die Epigenetik ist wie ein versierter Pianist, der die richtigen Tasten drückt, um die perfekte Melodie zu formen – unsere Gene sind die Klaviertasten, aber die Art, wie sie gespielt werden, entscheidet über unsere Gesundheit. Und hier kommt die entscheidende Erkenntnis: Wir - du und ich - können den Rhythmus beeinflussen.
Was ist dir lieber: Blind auf den Zufall vertrauen und hoffen, dass du lange gesund bleibst? Oder strategisch steuern, optimieren und gezielt Einfluss auf deine Gesundheit nehmen? Durch bewusste Lebensstilmaßnahmen – Ernährung, Bewegung, Stressmanagement – können wir unser genetisches Potenzial besser nutzen und unsere körperliche Leistungsfähigkeit feinjustieren.
Es geht nicht darum, die Noten zu verändern, sondern darum, die richtigen Tasten zur richtigen Zeit zu drücken. Denn wer sein Klavier beherrscht, spielt nicht nur irgendeine Melodie – sondern eine Symphonie nach eigenen Regeln. Du bis neugierig, wo du ansetzen kannst? Hier kommen die Tools:
Epigenetik - steuere deine Gene!
1. Nutri-Epigenetik: Wie Ernährung deine Gene steuert
Wir alle kennen den Satz: "Du bist, was du isst." Die Nutri-Epigenetik erforscht genau das. Nutri-Epigenetik analysiert, wie bestimmte Nährstoffe und Ernährungsgewohnheiten die Aktivität unserer Gene beeinflussen können – ohne die genetische Information selbst zu verändern.
Unsere Nahrung wirkt dabei wie ein Signalgeber: Sie kann Gene aktivieren oder stilllegen und damit langfristig unsere Gesundheit, Leistungsfähigkeit und sogar die Alterung beeinflussen.

Ein einfaches Beispiel (und - das ist in meiner Praxis gar nicht so selten):
Patienten/Klienten kommen mit bestimmten körperlichen Symptomen wie Müdigkeit, Erschöpfung, BrainFog, Bauchschmerzen, Verstopfung, Wassereinlagerungen, Hautbeschwerden, Muskel-/Gelenkschmerzen, Bluthochdruck bis hin zur depressiven Neigung ... und wurden bis dato immer nur symptomatisch behandelt.
Was aber, wenn die Ursache all dieser Beschwerden eine verdeckte Nahrungsmittelunverträglichkeit ist? Was, wenn der Körper sensitiv auf das gesunde Müsli vom Frühstück reagiert? Oder auf den Joghurt? Oder die Nüsse? Häufig ist auch Gluten ein Reizstoff, mit dem der Körper zu kämpfen hat.
Latente Entzündung, Infektneigung, Beschwerden mit den Nasen-Nebenhöhlen oder auch mit der Blase. Histamin-Alarm. Alles ist in diesem Zusammenhang möglich.
Exkurs: Mikrobiom: Darmbakterien können über Stoffwechselprodukte wie kurzkettige Fettsäuren (Butyrate) die Genregulation beeinflussen.
Deshalb: Wer weiß, wie der eigene Körper tickt, was ihm nahrungsmitteltechnisch gut tut und wovon es die Finger zu lassen gilt, kann viel besser steuern und so essen, wie es dem eigenen Körper gut tut. Wer versteht, wie Ernährung epigenetisch wirkt, kann gezielt Einfluss auf seinen Stoffwechsel, sein Immunsystem und seine Zellregeneration nehmen. Das ist Nutri-Epigenetik.
2. Epigenetik & der Vitamin-D-Haushalt
Vitamin D hat in den letzten Jahren auch im Bereich der Schulmedizin immer mehr an Bedeutung gewonnen. Das ist gut so. Es wird geschätzt, dass ca. 60% der deutschen Bevölkerung mit Vitamin D unterversorgt ist. Und das, obwohl Vitamin D an zahlreichen biologischen Prozessen im menschlichen Körper beteiligt ist.
Konkret: Vitamin D reguliert die Aktivität von mehr als 2.000 Genen in unserem Körper – also etwa 10 % unseres Genoms. Das macht Vitamin D zu einem der epigenetisch aktivsten Mikronährstoffe. Vitamin D - eigentlich kein Vitamin, sondern ein Steroidhormon dockt am VDR (dem Vitamin-D-Rezeptor) an und aktiviert so unzählige Gene im Zellkern und in unseren Mitochondrien.

Vitamin D nimmt u.a. Einfluss auf den Knochenstoffwechsel (Kalzium- und Phosphathaushalt), das Immunsystem (u. a. antivirale und entzündungshemmende Effekte), die Muskelfunktion, die Hormonregulation (z. B. Insulin, Testosteron), die Zellteilung & die Apoptose (besonders wichtig in der Krebsprävention) sowie auf Stimmung & Gehirnfunktion. Auch beim Thema Stoffwechsel ist Vitamin D eine essentieller Player. War dir bewusst, dass ohne Vitamin D Gewichtsreduktion schwierig wird?
Das sind definitiv einige Gründe, sehr genau auf deinen Vitamin-D-Haushalt zu achten. Wann hast du dir zum Check das letzte Mal Blut abnehmen lassen?
3. Physio-Epigenetik: Gene aktivieren durch Lebenstil
Physio-Epigenetik beschreibt den Einfluss körperlicher Reize auf unsere Genaktivität. Angefangen bei Reizen wie Berührung, Bewegung, Haltung, Dehnung oder manuelle Reize, die auf unsere Muskeln/Sehnen/Bänder und Gelenke wirken. Neben biomechanischen, mechanischen und motorischen Impulsen können auch Temperatur/Temperaturveränderung, oder auch sensorische Signale (z. B. Düfte, Licht, Klänge) epigenetische Prozesse anstoßen.

Diese Reize wirken als sogenannte epigenetische Trigger: Sie beeinflussen, welche Gene in unseren Zellen ein- oder ausgeschaltet werden – etwa zur Verbesserung von Regeneration, Stressresistenz oder Entzündungshemmung. Mit dem Wissen, wie diese Vorgänge wirken, können wir epigenetisch Einfluss auf viele Körperfunktionen nehmen.
4. Epigenetik & Schlaf:
Schlaf beeinflusst deine Genaktivität tiefgreifend. Während du schläfst, werden Reparaturprozesse aktiviert, Stresshormone reguliert und entzündungshemmende Gene hochgefahren. Chronischer Schlafmangel hingegen verändert epigenetische Marker: Gene für Immunabwehr, Stoffwechsel und Gehirnfunktion werden herunter- oder gar fehlreguliert.
Auch der zirkadiane Rhythmus – also deine innere biologische Uhr – wird nicht nur durch epigenetische Mechanismen gesteuert, sondern ist selbst ein zentraler Taktgeber für viele epigenetische Prozesse im Körper. In nahezu jeder Zelle deines Körpers gibt es eine Art molekulare Uhr, die bestimmt, wann welche Gene aktiv oder inaktiv sind und abgelesen werden können – zum Beispiel für Entgiftung, Hormonproduktion oder Zellreparatur.

Wird dieser Rhythmus dauerhaft gestört – etwa durch Schichtarbeit, häufige Flugreisen, spätes Essen, künstliches Licht (v. a. Blaulicht) oder unregelmäßige Schlafenszeiten – kann das die epigenetische Feinabstimmung aus dem Gleichgewicht bringen. In jungen Jahren kann unser Körper damit besser umgehen und Schlafdefizite gefühlt ausgleichen. Habe im Hinterkopf: Selbst wenn du momentan davon noch nichts merkst, dein Körper reagiert trotzdem auf Zellebene. Achte bitte auf deinen Schlaf. Denn hier beginnt Epigenetik!
Das Resultat: Gene, die zu einer bestimmten Tageszeit aktiv sein sollten, bleiben stumm – und umgekehrt. Diese chronische Fehlsteuerung kann langfristig mitverantwortlich sein für Schlafstörungen, Stoffwechselprobleme, Bluthochdruck, Entzündungsreaktionen, vorzeitige Alterungsprozesse oder gar eine Krebserkrankung. Mehr zu den Folgen von chronischem Schlafmangel...
5. Umwelt-Epigenetik
Die Umwelt-Epigenetik beschreibt, wie äußere Einflüsse unsere Genaktivität beeinflussen können – ohne dass sich unsere DNA selbst verändert. Stattdessen wirken Umweltreize über die sogenannte epigenetische Modifikation. Bestimmte Gene können an- oder abgeschaltet werden – mit direkten Auswirkungen auf unsere Zellfunktionen, Gesundheit und Krankheitsanfälligkeit.
Ich schaue im Bereich der Umwelt-Epigenetik (hier gibt es einen große Schnittmenge zur Umwelt-Medizin) auf die körpereigene Entgiftungsfähigkeit (guter oder schlechter Entgifter), auf eine eventuelle Schadstoffexposition und deren Auswirkungen auf deinen Körper sowie auf sich im Körper befindende Schadstoffe & Toxine. Schwermetalle, Pestizide, Luftverschmutzung, Tabakrauch oder endokrine Disruptoren (z. B. BPA) können schädliche epigenetische Veränderungen fördern und müssen angegangen werden.

Der Bereich der Umwelt-Epigenetik ist absolut relevant für eine gut ausgerichtete Gesundheitsprävention.
Epigenetische Veränderungen sind reversibel. Epigenetische Schaltmuster können durch gezielte Lebensstiländerungen positiv beeinflusst – und in vielen Fällen sogar zurückgesetzt – werden.
Wer versteht, wie Umweltreize Gene steuern können, kann Schadstoffe meiden und die körpereigene Entgiftungsfähigkeit fördern. So ist es möglich, gezielt auf deine Gesundheit, vorzeitige Zellalterung und Krankheitsrisiken Einfluss zu nehmen. "Vorbeugen ist besser als Heilen!"
6. Epigenetik & Mitochondrien-Gesundheit: Mehr Energie bitte!
Unsere Mitochondrien sind die Kraftwerke der Zellen – sie stellen über 90 % der zellulären Energie (ATP) bereit, regulieren den Zellstoffwechsel, den oxidativen Stress und spielen eine Schlüsselrolle bei der Apoptose (Zelltod) und Immunantwort. Mitochondrien - wie das mit der Energieproduktion funktioniert
Was viele nicht wissen: Auch die Funktion der Mitochondrien unterliegt epigenetischer Steuerung.
Wie hängen Epigenetik und Mitochondrien zusammen? Epigenetische Mechanismen wie DNA-Methylierung und Histon-Modifikationen beeinflussen die Aktivität von Genen, die für die Struktur und Funktion der Mitochondrien entscheidend sind.
Umgekehrt produzieren Mitochondrien Stoffwechselzwischenprodukte (z. B. Acetyl-CoA, SAM, NAD+), die direkt auf die epigenetische Genregulation wirken können. Viele Faktoren können unsere Mitochondriengesundheit beeinträchtigen. Nährstoffmangel, oxidativer Stress, Medikamenteneinnahme (Antibiotika), Schadstoffbelastung (Schwermetalle, Mikroplastik, Glyphosat - um nur einige zu nennen), aber auch starker emotionaler Stress können den Mitochondrien schaden.
Arbeiten deine Mitochondrien fehlerhaft, können sich epigenetische Abläufe verändern und so chronische Entzündungen, Alterung oder neurodegenerative Erkrankungen fördern. (Schnittmenge zur Mitochondrien-Medizin)

Ein gestörter Mitochondrienstoffwechsel kann zu einer Art epigenetischer Fehlprogrammierung führen.
Die Folgen: Deine Zellen funktionieren nicht mehr optimal, Energie fehlt, Entzündungswerte steigen – und dein gesamtes Regulationssystem gerät aus dem Takt. Du beobachtest vielleicht die typische Symptome einer mitochondrialen und epigenetischen Dysregulation: chronische Erschöpfung / Fatigue, schlechter Schlaf & gestörte Zellregeneration, Immunschwäche & Infektanfälligkeit, hormonelle Dysbalancen oder gar frühzeitige Alterungsprozesse.
7. Sozio-Epigenetik: Dein soziales Umfeld formt deine Gene!
Die Sozio-Epigenetik erforscht, wie soziale Umweltfaktoren – etwa Stress, Armut, emotionale Bindung oder Bildungsniveau – die epigenetische Aktivität deiner Gene beeinflussen können.
Studien zeigen: Soziale Erfahrungen prägen. Besonders die Erfahrungen, die wir in der frühen Kindheit gemacht haben. Diese Erfahrungen, seien sie gut oder schlecht bewertet, aber auch die Erfahrungen, an die wir uns nicht mehr erinnern können, hinterlassen biologische Spuren. Das kann langfristig die psychische und körperliche Gesundheit mitbestimmen.

So können z. B. chronischer psychosozialer Stress, Bindungsstörungen oder ein niedriger sozioökonomischer Status epigenetische Veränderungen auslösen, die das Risiko der Entwicklung von Depressionen, Angststörungen, chronischen Entzündungen oder Stoffwechselerkrankungen erhöhen. Auch Gene, die an der Stressregulation beteiligt sind (wie der Glukokortikoidrezeptor), sind davon betroffen.
Besonders relevant: Viele dieser epigenetischen Veränderungen sind nicht endgültig – sie lassen sich durch das entsprechende Bewusstsein dafür, durch eine gezielte Lebensstilveränderung, emotionale Stabilität, gesunde Ernährung, Bewegung und soziale Unterstützung positiv beeinflussen und steuern. Die Sozio-Epigenetik macht sichtbar, wie sehr unser Umfeld – im Guten wie im Schlechten – unsere Gesundheit auf genetischer Ebene beeinflussen kann. Wer das versteht, kann gezielt gegensteuern und Resilienz biologisch stärken.
8. Psycho-Epigenetik: Deine Gedanken - Deine Biochemie!
Die Psycho-Epigenetik untersucht, wie psychische Faktoren wie Stress, Trauma, Angst oder emotionale Stabilität epigenetische Prozesse im Körper beeinflussen – also die Aktivität unserer Gene steuern, ohne deren DNA zu verändern.
Studien zeigen: Chronischer Stress, Depressionen oder unverarbeitete Traumata können epigenetische Modifikationen auslösen, die bestimmte Gene dauerhaft verändern. Wir reden hier über Gene, die für unseren Hormonhaushalt, unsere Neurotransmitter (Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin) und unsere Stressregulation zuständig sind. Dies kann langfristig die Anfälligkeit für psychische und körperliche Erkrankungen erhöhen.

Ein Beispiel: Menschen mit frühem emotionalem Stress (z. B. Bindungsverlust in der Kindheit, Mobbing in der Schule) zeigen häufig epigenetische Veränderungen am Glukokortikoidrezeptor-Gen. Dieses Glukokortikoirezeptor-Gen ist für unser Stressantwort verantwortlich. Sprich: Wie reagierst du bei Stress. (Adrenalin oder Cortisol?)
Kommt es zur langfristigen Überreaktion auf Stressreize, weil dein Körper es nicht anders kennt und kann, wird das Auswirkungen aufs Immunsystem, den Schlaf, den Stoffwechsel und die Verdauung haben. Auch die Fähigkeit, Emotionen adäquat zu regulieren, ist betroffen.
Wichtig: Diese epigenetischen Muster sind veränderbar. Positive psychische Erfahrungen können Gene wieder neu programmieren. Bestenfalls wird es in einer Therapie aufgegriffen und bearbeitet. Achtsamkeit, sichere Beziehungen oder Resilienzförderung unterstützen diesen Prozess.
Hier liegt das große Potenzial: Die Psyche wirkt nicht nur belastend, sondern auch heilend auf unsere Gene.
9. Transgenerationale Epigenetik: Erfahrungen sind vererbbar!
Transgenerationale Epigenetik beschreibt den faszinierenden Mechanismus, wie epigenetische Veränderungen über Generationen hinweg weitergegeben werden können.
Erlebnisse, Umweltfaktoren und Lebensgewohnheiten früherer Generationen – etwa akuter oder chronischer Stress, Kriegserfahrungen, Mangelernährung, körperliche Inaktivität, toxische Belastungen oder traumatische Erfahrungen – können epigenetische Spuren im Organismus hinterlassen. Ich sage hier bewusst können, denn bei jedem von uns fallen Erfahrungen auf einen anderen Boden. Jeder von uns geht anders mit Stressoren um und verarbeitet diese auch anders.
Diese biologischen Markierungen, ursprünglich gesetzt durch einschneidende persönliche Erfahrungen, können die Genregulation beeinflussen und werden zum Teil nicht vollständig bei der Keimbahnbildung gelöscht. Auf diese Weise können sie an nachfolgende Generationen weitervererbt werden. Das kann Einfluss auf die körperliche und psychische Gesundheit der Folgegenerationen haben.

Diese Erkenntnisse verändern unser Verständnis von Vererbung grundlegend: Nicht nur Gene, sondern auch Lebensstil und Umwelteinflüsse können sich „vererben“. Psychische Belastungen in der Schwangerschaft können epigenetische Veränderungen bei Stress- und Angstregulationsgenen des Kindes verursachen.
Unsere heutigen Lebensgewohnheiten beeinflussen nicht nur unsere eigene Gesundheit, sondern auch die unserer Kinder und Enkel. Prävention beginnt jetzt. Ein gesunder, bewusster Lebensstil wirkt nicht nur im Hier und Jetzt, sondern epigenetisch in die Zukunft.
Exkurs:
Epigenetik & künstliche Befruchtung
Transgenerationale Epigenetik & künstliche Befruchtung: Was wir wissen sollten
Die Verfahren der assistierten Reproduktion, wie IVF (In-vitro-Fertilisation) oder ICSI (intrazytoplasmatische Spermieninjektion), ermöglichen heute Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch eine Schwangerschaft. Aus meiner Sicht sind damit auch im Besonderen epigenetische Fragestellungen verbunden.
Während der natürlichen Befruchtung durchläuft die befruchtete Eizelle komplexe epigenetische "Reset"-Prozesse, bei denen viele der elterlichen epigenetischen Marker gelöscht und das Genom des neuen Lebens weitgehend neu programmiert wird. Bei künstlicher Befruchtung findet dieser Prozess unter anderen Bedingungen statt – z. B. außerhalb des Körpers, unter Einfluss von Kulturmedien, Hormonen oder mechanischen Einflüssen.
Studien deuten darauf hin, dass in manchen Fällen epigenetische Muster unvollständig gelöscht oder verändert sein können. Das könnte das Risiko für bestimmte gesundheitliche Besonderheiten beim Kind erhöhen – etwa im Bereich des Stoffwechsels, der Entwicklung oder der Stressregulation. Auch mögliche transgenerationale Effekte
sind Gegenstand aktueller Forschung, denn epigenetische Veränderungen könnten unter Umständen auch an weitere Generationen weitergegeben werden.

Eine künstliche Befruchtung ist medizinisch sicher – doch sie verdeutlicht, wie empfindlich die epigenetische Prägung in der frühen Embryonalphase ist. Umso wichtiger ist es, bei Kinderwunsch auf eine gute Nährstoffversorgung, geringe Toxinbelastung, gute Mitochondrien, eine gesunde Lebensführung und emotionale Stabilität zu achten.
Fazit: Wer Kinderwunschbehandlungen in Anspruch nimmt, sollte die Erkenntnisse aus der Epigenetik ernst nehmen – nicht aus Sorge, sondern um aktiv das Beste für die nächste Generation mitzugeben.
Epigenetik - Nimm deine Gesundheit in die Hand!
„Das liegt bei uns in der Familie.“ „Das sind eben deine Gene.“ „Da kann man nichts machen.“
Was glaubst Du? Bist Du/ bin ich/ sind wir unseren Genen ausgeliefert? Haben wir es in der Hand, gesund und leistungsfähig alt zu werden? Oder sind wir davon abhängig, dass uns die Medizin eine Lösung präsentiert?
Antworte selbst! Entscheide selbst!
Epigenetik: Der Schlüssel zu gesunder Langlebigkeit
Gesund und fit älter werden ist möglich. Longevity ist kein Zufall!
Für jeden von uns sieht das zugegebenermaßen etwas anders aus. Denn an diesem Punkt darfst du kurz zurückblicken und dich fragen:
- Wie habe ich bis hier und heute gelebt?
- Habe ich auf meine Gesundheit geachtet oder einfach nur zu viel gearbeitet?
- Habe ich für Entspannung und Ausgleich gesorgt?
- Habe ich geraucht/Drogen konsumiert/zu viel Alkohol getrunken?
- Musste/muss ich Medikamente nehmen? Wurde ich operiert?
- War ich Toxinen und Giftstoffen ausgesetzt?
- Wie geht es meiner Psyche?
- Bin ich zufrieden, mit dem was ich tue und warum ich es tue? Schau in den Spiegel!
- Habe ich ein Ziel im Leben? Eine Vision?
- Kann ich meine Erfolge feiern oder muss ich weiter im Hamsterrad?
- Trage ich ein altes Familienthema mit mir rum? Familiengeheimnisse?
- ....
Wissenschaftlich gesehen entscheidet nicht allein dein genetischer Bauplan über deine Lebensdauer und deine Lebensqualität – sondern zu einem große Teil DU.
- Epigenetik -

Epigenetik: Du hast mehr Einfluss, als du denkst.
Deine Gene sind nicht dein Schicksal. Was zählt, ist, wie du sie steuerst. Mit dem Wissen aus der Epigenetik machst du genau das – du steuerst, wie deine Gene arbeiten. Ob sie dich unterstützen, stark machen. Oder dich schwächen. Ob du Energie gewinnst – oder verlierst.
AlphaGenetik steht für diesen Hebel.
Denn dein Lebensstil – Ernährung, Bewegung, Schlaf, Umwelt, mentale Stärke – beeinflusst direkt, wie deine Gene ein- oder ausgeschaltet werden. So nimmst du aktiven Einfluss auf Zellgesundheit, Mitochondrienfunktion und biologische Alterung. Das ist echte Gesundheitsprävention. Und der Schlüssel zu gesunder Langlebigkeit.
Fang nicht bei den Symptomen an. Fang bei den Schaltern an, die deine Biologie wirklich steuern.
Wenn du frühzeitig auf einen epigenetischen Auisgleich achtest, schaffst du dir eine solide Basis für Gesundheit und Longevity.
AlphaGenetik hilft dir, gezielt dort anzusetzen, wo dein Körper diese Impulse braucht. Denn kein Körper ist wie der andere. Jeder Mensch bringt eine individuelle genetische Ausgangslage und Erfahrungen mit – aber wie du sie nutzt, liegt bei dir. Gerne unterstütze ich dich dabei. Termin vereinbaren & epigenetisch beraten lassen
AlphaGenetik: Tiefer. Weiter. Persönlicher.
AlphaGenetik ist kein weiteres Coaching zum Thema Epigenetik. Und keine lose Sammlung an Lifestyle-Tipps.
Was du hier bekommst, ist einzigartig: Die Synthese aus moderner Medizin, fundierter Naturheilkunde, MitochondrienMedizin, wegweisender Epigenetik – und 25 Jahren intensiver Arbeit mit Menschen und ihren Geschichten.
Du profitierst von einem Erfahrungsschatz, der weit über Lehrbuchwissen hinausgeht. Von einem Blick, der erkennt, wo Biochemie, Lebensführung und Psyche wirklich zusammenspielen. Und von einem System, das dich nicht nur analysiert – sondern strategisch begleitet.
AlphaGenetik denkt tiefer. Und begleitet individueller.
Hier entsteht kein Standard-Protokoll, sondern eine fundierte, ganzheitliche Analyse deiner genetischen, epigenetischen und energetischen Ausgangslage – und daraus abgeleitete, umsetzbare Strategien für dich.
Wer AlphaGenetik wählt, wählt nicht Masse – sondern Präzision.
Warte nicht, bis dein Körper dich ausbremst. Komm ins Handeln – mit einem Ansatz, der deine genetischen Potenziale nutzt und deine Energie gezielt entfaltet. AlphaGenetik zeigt dir, wie moderne Medizin, Epigenetik und Naturheilkunde ineinandergreifen – und wie du dieses Wissen für dich einsetzen kannst.
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Longevity bedeutet nicht nur, alt zu werden – sondern dabei auch gesund zu bleiben. Die gute Nachricht: Du kannst heute damit beginnen. Ready for it?
Erstellt am: 17.05.2025
Zuletzt bearbeitet am: 19.05.2025